Liebe Mittelhessenblogleser: Da taucht sie wieder auf, die Frage: Wie weit ziehen wir die Grenzen? Soll es ein Webkulturportal nur für Gießen geben oder doch auch darüber hinaus für andere Kulturtreibende aus dem Landkreis Gießen. In der Gießener Kongresshalle hatten sich Gießener Kulturakteure getroffen, um genau dieses und andere Gedankensplitter rund um ein solches Portal zu diskutieren und in die rechte Form zu bringen.
Eingeladen hatten die Kümmerei gemeinsam mit der Gießener Marketing GmbH. Wie sollen die vielen einzelnen Kunst- und Kulturprojekte in Gießen unter einen passenden Internethut gebracht werden, wer kann sich wie und wo anmelden? Eigentlich hätte das Konzept mit den Mitteln moderner Informationstechnik vorgestellt werden sollen. Sadullah Gülec, Geschäftsführer der Gießener Marketing, wollte dies eigentlich. Allein, die gute Absicht scheiterte daran, „dass wir hier leider nicht ins Netz können“. Diesen Mangel, in der Gießener Kongresshalle und ihren kleineren Konferenzräumen keinen W‑Lan oder auch offenen kabelgebundenen Internetanschluss zu haben, hatte nicht nur Gülec bedauernd festgestellt. Auf zwei Stück Papier wurden die zahlreichen Ideen dann in gewohnt traditioneller Weise vorgestellt. Kern der technischen Umsetzung ist ein Datenbankkonzept mit einem Veranstaltungskalender, das in seinem Kern auf bereits vorhandene Strukturen der Gießener Marketing GmbH aufsetzt. Terminmeister, Redakteure und sogenannte Freigänger sollen in verschiedenen redaktionellen Hierarchien für die Inhalte sorgen. Aber daran, wer denn überhaupt in diesem Webkulturportal sich darstellen darf, informieren darf, entzündete sich eine lebhafte Diskussion. Die eine Richtung zieht eher ein Konzept vor, das sich im Schwerpunkt nur auf die Stadt konzentriert, eine andere dagegen sieht in einem Webkulturportal dagegen durchaus die Chance, nicht nur Gießen sondern insgesamt der mittelhessischen Kulurregion ein Gesicht zu geben. Die Befürworter der streng auf Gießen bezogenen Lösungen kommen dabei eher aus der Kommunalpolitik und dem städtischen Management, das andere Lager aus dem Feld der Kulturschaffenden selber. Stellvertretend für diese Debatte steht die Aufnahme unter anderem des Licher Programmkinos Traumstern in das geplante Kulturportal. Weil das Kino im Grunde fester Bestandteil der Gießener Kinolandschaft sei, „ist Lich doch Gießen“, fiel eine prägende Wortskizze. Wie Entwicklung um das geplante Gießener Webkulturportal weitergehen wird, darüber wird das Mittelhessenblog weiter pointiert begleitend berichten.
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