POLITIK und WIRTSCHAFT
Liebe Mittelhessenblogleser: Sie erinnern sich noch, Ihr erinnert Euch noch? Da war doch was? Richtig: Im Juni gab es im spanischen Sitges ein Treffen, das bis dahin so geheim war, dass alle Welt rätselte, wer denn im jeweiligen Jahr bis 2009 teilgenommen hatte. Einer der Teilnehmer war der jetzige Spitzenkandidat der Hamburger SPD, Olaf Scholz.
Scholz hatte als einer der wenigen Politiker auf eine internetöffentliche Anfrage zu seiner Teilnahme überhaupt reagiert. Damit zeigte er zumindest eine gewisse Sensibilität auf die seit einiger Zeit immer größer werdende Forderung nach Transparenz.
An der Enthüllung der Teilnehmerliste, führende Köpfe von Politik, Wirtschaft, Militär und Gesellschaft der führenden westlichen Nationen, hatten vorrangig spanische, amerikanische und britische Kollegen gearbeitet. In Deutschland waren es eine Handvoll Medien, die sich des Themas annahmen. Neben der Thüringer Allgemeinen, der Frankfurter Rundschau und der Deutschen hatten das Portal TheIntelligence und das Mittelhessenblog das vielfältige Grundrauschen aufgenommen und die Nachrichten rund um dieses Geheimtreffen, das bald keines mehr sein sollte, verfolgt. Am Tag der erstmaligen vollständigen Veröffentlichung der Teilnehmerliste 2010, die auf den verstärkten medialen Druck vor allem durch das Internet erfolgte, hatte das Mittelhessenblog die Politiker Roland Koch (CDU), damals noch hessischer Ministerpräsident, und den heutigen SPD-Spitzenkandidaten in den Hamburger Bürgerschaftswahlen, Olaf Scholz, nach den Gründen für ihre Teilnahme am aktuellen Bilderbergtreffen über eine offene Anfrage gefragt. Während die Antwort Roland Kochs heute noch auf sich warten lässt, kam von Olaf Scholz nach zweitägiger Wartezeit eine Antwort seines Pressebüros. Scholz habe als Beobachter an dem Treffen teilgenommen.
Die vollständige Antwort des Büros von Scholz und die Anfrage des Mittelhessenblogs können hier gelesen werden: Schriftwechsel Mittelhessenblog-Büro Olaf Scholz
Die Antwort, auch wenn sie im Dunklen lässt, was im Einzelnen dort besprochen wurde und allgemein auf die Veröffentlichungen auf der Bilderbergseite verweist, lässt zumindest einen Schluss zu: Da zu diesem Zeitpunkt, im Juni 2010, noch nicht absehbar war, dass Scholz knapp fünf Monate später als Spitzenkandidat in Hamburg antreten sollte, liegt keine wahlkampftaktische Offenheit vor.
Bei ihrer Stimmabgabe sollten Hamburgs Wähler deswegen genau abwägen, wem sie ihre Stimme geben werden.
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