Noch zwei Nächte, dann ist es soweit: Der Blutmond steht mit etwas Glück dann auch gut sichtbar über Mittelhessen. Wenn sich in der Nacht keine Wolken vor das Schauspiel schieben. Für die einen ist es grandioses Naturschauspiel, für die anderen Anlass für allerhand apokalyptische Gedanken.
In der Nacht von Sonntag auf Montag tritt der Mond ab 3.07 Uhr allmählich in den Kernschatten der Erde ein. Um 4.11 Uhr beginnt dann die totale Phase, wenn der Mond im Kernschatten der Erde verschwunden ist. Um 4.47 Uhr ist dann der Höhepunkt der Finsternis erreicht. Ab 5.23 Uhr wieder der Mond langsam wieder aus dem Kernschatten heraus. Um 6.27 Uhr ist dann mit dem Austritt aus dem Kernschatten das Ende der Totalen Mondfinsternis 2015 erreicht.
Wer in der Region diese besondere Mondnacht mit etwas Komfort verbringen möchte, dem bietet unter anderem die Sternwarte in Burgsolms gegen fünf Euro ab 1 Uhr die Möglichkeit, sich die Mondfinsternis anzusehen. Wegen der ungewöhnlichen Zeit wird es für Besucher „frischen Kaffee“ geben, informiert der Astronomische Arbeitskreis Wetzlar, der die Sternwarte inzwischen seit 50 Jahren betreibt. Nähere Information gibt es auf der Website der Sternwarte.
Wer aus dem südlichen Mittelhessen kommt (Südkreise Vogelsberg, Gießen, Lahn-Dill, Nordkreis Wetterau), für den könnte die Sternwarte Wetterau am westlichen Stadtrand von Bad Nauheim eine Anlaufstelle sein. Wie Wolfgang Werda vom Team der Sternwarte auf Nachfrage mitteilte, mache er die Öffnung vom Wetter abhängig. „Es ist ja mitten in der Nacht. Wenn es bewölkt ist, bleibt die Sternwarte zu. Bei leichten Schleierwolken werden wir sie allerdings öffnen. Ab 1 Uhr werde ich dann in der Sternwarte sein und der Flur ist für Besucher dann beleuchtet“, so Werda. Standort und Wegbeschreibung sind auf der Website beschrieben.
Anders als für eine Sonnenfinsternis braucht es für die Beobachtung der totalen Mondfinsternis keine besonderen Schutzmaßnahmen. Und weil der Mond schon mit bloßem Auge gut zu sehen ist, reichen für die Beobachtung des Spektakels eigentlich schon herkömmliche Ferngläser oder Fernrohre. Nur eines sollte beachtet werden: Je dunkler die Umgebung, umso besser kann die Mondfinsternis beobachtet werden.
Als weiterer besonderer Aussichtspunkt bietet sich etwa in der Marburger Region der Rimberg-Turm auf den Damshäuser Kuppen im Gladenbacher Bergland an. Um auf den Turm zu kommen, muss man allerdings erst einmal rund 20 Minuten Aufstieg vom Parkplatz einkalkulieren. Außerdem wären Taschenlampen nützlich.
Das Bild, mit dem dieser Artikel illustriert ist, zeigt auch einen „Blutmond“. Allerdings einen ganz gewöhlichen: Die Aufnahme entstand Anfang August in einer hellen Nacht zwischen Wilsbach und Roßbach, zwei Ortsteilen der Gemeinde Bischoffen im Lahn-Dill-Kreis, zwei Stunden nach Sonnenuntergang bei leicht bewölktem Himmel.
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