Noch Glück im Unglück hätten alle Beteiligten gehabt, lautete die Einschätzung von Polizei und Notärzten rund eine Stunde, nachdem es buchstäblich einen lauten Knall in der abendlichen Ruhe beim Biebertaler Ortsteil Fellingshausen gegeben hatte.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie tatsächlich hier nur mit 30 Stundenkilometern unterwegs gewesen sein soll. Ihr Wagen hat sie zum Glück vor schlimmeren bewahrt“, schätzte Notärztin Susanne Schaumburg das Unfallbild ein, das sich ihr geboten hatte. Nach Auskunft der Polizei waren zwar weder Alkohol noch Drogen im Spiel. Die Unachtsamkeit der Fahrerin eines neuen Mercedes ist nach Einschätzung des Polizei die Ursache für den folgenreichen Unfall gewesen. Die 49-jährige Frau, die zur Einschulung auf die weiterführende Schule des Sohnes ihrer Schwester aus Berlin nach Fellingshausen gekommen war, hatte nicht gesehen, dass aus Richtung Gladenbach ein Opel auf der L 3047 in ihre Richtung unterwegs war. Als sie gerade dabei war, nach links in Richtung Fellingshausen abzubiegen, sei ihr Wagen vom Opel hinten rechts gerammt worden. Durch die Wucht des Aufpralls sei sie mit ihrem Wagen anschließend gegen eine Mazda geschleudert, der gerade aus Fellingshausen kam und zum Abbiegen an der Einmündung an der L 3047 stand.
An der gut dreistündigen Berge- und Rettungsaktion waren die drei freiwilligen Feuerwehren aus Frankenbach, Fellingshausen und Bieber beteiligt. Sie waren wie die Polizei gegen 19.20 Uhr alarmiert worden. Wie Notärztin Schaumburg sagte, hatte die Alarmierung einen schlimmeren Unfall vermuten lassen. Es habe auch einige Zeit gedauert, sich an Ort und Stelle gleich ein genaues Bild verschaffen zu können. Am Ende lautete die Bilanz dieses Unfalls: Vier erwachsene Menschen und zwei Kinder im Alter von vier und sieben Jahren, die zwar wegen diverser Prellungen und Abschürfungen sowie erlittener Traumata erst ambulant behandelt werden mussten und dann zur weiteren Beobachtung ins Krankenhaus geschickt werden mussten. „Aber zum Glück ist nicht mehr passiert“, sagte Schaumburg. Nach Polizeiangaben entstand an allen drei beteiligten Wagen Totalschaden: Der Mercedes, ein fabrikneuer Firmenwagen schlägt mit 60000 Euro zu Buche. Bei den beiden anderen beteiligten Wagen seien Schäden von je rund 5000 Euro Höhe entstanden. Die Fahrerin des Opel war aus dem benachbarten Kirchvers, Ortsteil von Lohra im Landkreis Marburg-Biedenkopf , zum Einkaufen mit ihren Kindern nach Gießen unterwegs gewesen, berichtete eine Freundin.
Schreibe einen Kommentar