ACHTUNG: Das ist eine Glosse. Glossen könnten bissig sein. Die hier auch.…Es geht um die Zeitung mit den großen Buchstaben und ihre neue Karriere als Umzugsdienstleister. Zumindest digitaler. Für eine 3‑D-Drucker-Firma aus Bayern. Die in die Wetterau umgezogen wurde. Oder jedenfalls nach Hessen.
Schon merkwürdig. So weit her kann es mit der Reichweite der BILD nicht sein. Auch nicht mit ihrem digitalen Ableger. Bild.de heißt der. Wir erinnern uns: BILD-Chefredakteur Kai Diekmann war 2012 ins Silicon Valley in die USA gereist. Um sich über die Zukunft der Medien ein Bild machen zu können. Vor allem die digitale Zukunft. Darüber hatten alle führenden Medien der Republik berichtet. Fast wurde spekuliert, er würde dem Boulevardblatt den Rücken kehren. Dass dem nicht so sei, hatte der Berliner Tagesspiegel berichtet – vor Diekmanns Abflug in die USA. In der Wikipedia wird Diekmanns Werdegang dargestellt. Unter anderem auf seine Auszeichnung als Blogger des Jahres 2009 hingewiesen. Bei Bildblog rangiert Diekmann als „Dummschwätzer“. Das bezieht sich auf sein 100-Tage-Blog aus dem Jahr 2009. In dem er seine Arbeit als Chefredakteur begleitete.
Was ist die Aufgabe eines Chefredakteurs einer Zeitung? Neben der Umsetzung der publizistischen Linie im Sinne des Verlegers ist der Chefredakteur auch für die inhaltliche Arbeit seiner Redakteure verantwortlich.
Mit anderen Worten: Werden feststehende, leicht nachprüfbare Tatsachen falsch dargestellt, so sollte das eigentlich nicht vorkommen, gerade dann nicht, wenn es sich um ein kommendes Thema handelt. Und falls doch, wäre schnelle Korrektur und eine Entschuldigung beim Leser angebracht. Denn das Fehler vorkommen können, ist normal. Man sollte sie dann aber korrigieren. Bei politisch brisanten Themen wird es dann schwieriger. Bei der BILD scheint man es damit nicht so zu haben. Im Zuge der Eröffnung des Glaubergmuseums hatte das Mittelhessenblog über einen von der BILD inszenierten Neonazi-Skandal berichtet, dem am Ende die Leiterin des Museums zum Opfer fiel – einschließlich einige Kollateralschäden bei einer Sicherheitsfirma aus der Wetterau.
Anscheinend wollte die BILD den entstandenen Flurschaden wieder gut machen. In dem man ein Trendthema in diesem Sommer kurzerhand aus Bayern in die Wetterau verpflanzte: Mit einer groß aufgemachten Onlineseite hatte BILD.DE am 12. Juli unter der Schlagzeile „20 irre Geschäftsideen aus dem 3D-Drucker“ über diverse Möglichkeiten berichtet. Neben diversen internationalen Firmen wurde auch Voxeljet vorgestellt. Weil diese Firma für den Bond-Film Skyfalls die Modelle des Ashton Martin druckte. Für Stuntaufnahmen.
Im Text hieß es schlicht „Voxeljet aus Hessen“. Vielleicht haben sich die BILD-Kollegen ja auch von der Tatsache leiten lassen, dass, wer aus Friedberg kommt, damit auch aus Hessen kommt. Ist aber eben nicht immer so. Um herauszufinden, dass die Firma in Bayern zuhause ist, dort ihre Ursprünge hat und sich im Lauf ihrer Unternehmensgeschichte zwar von München ins bayerische Friedberg, aber nie nach Hessen, geschweige denn in die Wetterau, bewegt hatte, hätte einfach ein Blick ins Impressum der Firma und in die Firmengeschichte gereicht. Aber anscheinend war der Zeitdruck zu groß oder die Kollegen haben, wenn sie die verlagseigene Axel-Springer-Akademie in Berlin besucht haben, im entscheidenden Moment gefehlt. Somit haben sie unter den Augen ihres Chefredakteurs sich zumindest als digitale Umzugsexperten vorstellen dürfen. Was im Raum stehen bleibt: Hat die BILD irgend etwas gegen die Wetterau, deren Kreisstadt Friedberg ist? Und schließlich: Der Fehler kursiert seit 12. Juli 2013 im Netz. Da stellt sich zum Schluss die Frage, wie aufmerksam eigentlich gelesen wird. Denn die Leserkommetare bei BILD.DE erwähnen zwar alles mögliche – aber eben diesen geographischen Fehler nicht.
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