Vor zehn Jahren war das neue Erdmännchengehege der Renner schlechthin: 41500 Besucher zählte der Tierpark in der mittelhessischen Stadt Herborn. Heute zehn Jahre später, davon inzwischen 18 Monate im Pandemiemodus, kämpft sich der Tierpark, der Mitglied in der Deutschen Tierparkgesellschaft ist, wieder nach oben und freut sich über Spenden.
„Wir kommen hier immer wieder gerne hin“ sagt Juliane Schäfer. Gemeinsam mit ihrer Familie ist sie aus Merkenbach im Tierpark Herborn. Im Volksmund taucht immer noch der Name „Vogelpark Uckersdorf“ auf. Mittlerweile firmiert die etwas mehr als einen Hektar große Anlage im fünften Jahr allerdings unter ihrem neuen Namen. In den 55 Jahren ihres Bestehens ist sie heute ein Besuchermagnet für die Region, der durch die coronabedingte Schließung allerdings ebenso hart getroffen wurde wie viele andere gemeinnützig arbeitende Tierparks. Umso mehr freut sich Tierparkleiterin Britta Löbig um die gegenwärtig dank der Lockerungen wieder steigenden Besucherzahlen.
Allerdings hat die Biologin gerade mit krankheitsbedingten Ausfällen beim Personal zu kämpfen und muss beim Ausmisten und Füttern mit anpacken. Gerade hat sie im Streichelzoo alle Hände voll zu tun. Währenddessen verteilen sich auf dem Gelände die Besucher. Im Außengehege des Streichelzoos sind es vor allem Kinder im Grundschulalter und Vorschulkinder, die mit ihren Eltern oder Großeltern Ziegen und Hängebauchschweine füttern und streicheln wollen.
Insgesamt biete der Tierpark mit über 90 Tierarten aus allen Erdteilen ein breites Programm. Die Publikumslieblinge seien aber in der Regel immer wieder die Erdmännchen, Papageien oder die Lisztaffen, erklärt Löbig. Gegenwärtig seien die Flamingos mit ihren Jungen der Renner. Selbst die Hessenschau sei deswegen mit einem Team in den Tierpark gekommen.
Wie sieht es unter den derzeitigen Bedingungen mit den Besucherzahlen aus?
Parkleiterin Löbig spricht von 1000 Besuchern an einem Wochenende wie dem jetzigen. Also Sonne, angenehme Temperaturen, ansonsten weitestgehend trocken. Unter der Woche seien es zwischen 400 und 500 Besuchern, die sich für Flamingos, Erdmännchen, Weißkopfkakadus, Aras und alle die anderen interessieren, die es in dem Tierpark zu sehen gibt.
Auf der Website des Tierparks ist für 2019 von etwas mehr als 41600 Besuchern die Rede, die übers Jahr gekommen waren. Allerdings hatte der Tierpark seinen bisherigen Besucherrekord vor zehn Jahren: Damals, nach der Einrichtung des Erdmännchengeheges schnellten die Zahlen auf 45100. Das zumindest teilt die Stadt Herborn auf ihrer Website mit. Wie die Bilanz in der Coronazeit ausfallen wird, bleibt abzuwarten.
Dass das rund zwanzigköpfige Team um Britta Löbig jedenfalls mehr tue als nur Dienst nach Vorschrift, meint Dr. Lothar Häuser aus Hohenahr-Altenkirchen. Selber Biologe, sehe er mit größerem Interesse auf das, was im Tierpark geschehe. Hier stecke viel Arbeit dahinter, die über das normale Maß hinausgehe.
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