Kein Betonmast und auch kein sonstige künstliche Nisthilfe: Im Einzugsgebiet des Trais-Horloffer Sees bei Hungen hat sich ein Storchenpaar dafür entschieden, ganz natürlich auf einem Baumstumpf in luftiger Höhe sein Nest zu bauen. Damit es sauber bleibt, benutzen die Störche die Methode Plumpsklo.
Ihr Nest haben sie auf einem abgestorbenen Baumstamm gebaut, der aus dem Weiher des Naturschutzgebietes Mairied von Rodheim und Gänsweid von Steinheim aufragt. Zum Beutemachen verlässt das Elternpaar abwechselnd immer wieder das Nest und sucht in den umliegenden Wiesen und Feuchtgebieten nach Fröschen, Mäusen, Insekten oder auch Käfern.
Rodheim und Steinheim sind beides Ortsteile der im südöstlichen Teil des Landkreis Gießen gelegenen Stadt Hungen. Als das Naturschutzgebiet 1985 eingerichtet worden war, hieß es in der damaligen amtlichen Verordnung, die beiden Feuchtgebiete sollten als Rückzugsorte für gefährdete und seltene Vögel, Amphibien und andere Tiere eingerichtet werden.Betreut wird das Naturschutzgebiet nach diversen Forststrukturreformen vom Forstamt Wettenberg. Forststrukturreform heißt im Klartext: Die Reduzierung von Forstämtern und stellenweise Forstrevieren und die Vergrößerung der Flächen, die betreut werden müssen.Heute sind es nicht nur Störche, sondern auch weiße Höckerschwäne und Nilgänse, die dieses Gebiet für sich entdeckt haben.
Damals, vor nun mehr als drei Jahrzehnten, hatte der Weißstorch mit 2949 Paaren einen Tiefstand in Deutschland erreicht. Heute brüten wieder rund 4500 Storchenpaare in Deutschland. Bundesweit führt das Michael-Otto-Institut im Storchendorf Bergenhusen sowohl international wie national die Statistik über die Weißstorchbestände. In den mittelhessischen Landkreisen und der Wetterau geht es mit den Störchen aufwärts. 2015 kamen 69 Paare zum Brüten nach Mittelhessen. 2016 waren es schon 50 mehr. Der Nabu Hessen nennt für 2016 und 2015 diese Zahlen. 2015 ist in Klammern gesetzt. Die gesamten Zahlen für Hessen gibt es auf der hessischen Nabu-Seite.
- Gießen:
- Marburg-Biedenkopf:
- Lahn-Dill:
- Limburg-Weilburg:
- Vogelsberg:
- Wetterau:
16 (11)
2 (2)
keine Brutpaare bekannt
2 (2)
70 (48).
Während sich das Steinheimer Storchenpaar sein Nest im Weiher eingerichtet hat, hat quer über die Straße im anderen Teil des Naturschutzgebietes ein Schwanenpaar das Gelände für sein Brutgeschäft entdeckt. Fünf junge Schwäne wachsen dort gegenwärtig heran.
Schreibe einen Kommentar