Liebe Mittelhessenblogleser: „I’am sorry“ : Mit dieser knappen Botschaft bestätigt der britische Journalist Tony Gosling, dass er sich hinsichtlich der Bilderbergliste 2010 geirrt habe. Sie sei spekulativ. Damit gilt also, dass wie in der Vergangenheit Gesprächsthemen und Teilnehmer dieses Treffens zu den mit am hermetischsten abgeriegelten Spitzentreffen der internationalen Politik und Wirtschaft gehören.
Tatsache bleibt, dass Hessens Ministerpräsident Roland Koch und Staatsminister Eckart von Klaeden 2009 an dem Treffen teilgenommen hatten. Die veröffentlichte Liste, die Gosling 2010 zugeordnet hat, stammt aus dem Jahr 2009.
Tatsache bleibt ebenfalls, dass es zu den Inhalten dieses Treffens selten Stellungnahmen gibt, die der Öffentlichkeit erklären, welche Erkenntnisse daraus für den alltäglichen Politikbetrieb gezogen werden. Genausowenig wird transparent, inwieweit öffentlich als demokratisch zustandegekommene Entscheidungsfindungen von Zusammenkünften wie dem Bilderbergtreffen beeinflusst werden.
Geht es um Informationen rund um das Bilderbergtreffen und dessen kritische Begleitung, wird Tony Gosling im Kreis der investigativ arbeitenden Journalisten als einer derjenigen genannt, der diese Einrichtung mit am intensivsten begleitet. Die Tatsache, dass hierbei auch Informationswege genutzt werden, die in der Regel dann Anwendung finden, wenn brisante Informationen bekannt werden sollen, die sonst nicht an die Öffentlichkeit geraten würden, gilt im Tagesgeschäft als Indiz für Zuverlässigkeit. Im vorliegenden Fall war die bereitgestellte Liste noch mit dem Zusatz versehen, dass jeder, der sie liest, an einen Politiker, Journalisten, Pfarrer oder sonstigen Multiplikator seines Vetrauens weiterleiten soll.
Dass das aktuelle Bilderbergertreffen dennoch ein Thema ist, das seinen Einzug ins Europäische Parlament gefunden hat, berichtet Bob Unruh von WorldNetDaily. Vor den Europarlamentariern hat der ebenfalls seit vielen Jahren investigativ arbeitende Journalist Daniel Estulin die Quintessenz seiner Arbeit vorgestellt, die er in dem Buch „Die wahre Geschichte der Bilderberger“ zusammengefasst hat. Estulin umreißt die Bilderberg-Verbindung als einen hinter den Kulissen operierenden Kreis, der sich ursprünglich aus den wirtschaftlichen und politischen Eliten Westeuropas und der USA rekrutiert. Die politischen Spitzen wie Präsidenten, Premierminister, Könige und andere seien letztlich gelenkt von den Interessen einer Gruppe weniger, die aus persönlichen Machtinteressen heraus die nationalstaatlichen Strukturen auflösen wollen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Griechenlandkrise und der Tatsache, dass das aktuelle Bilderbergtreffen in Spanien statfindet, gewinnt die Diskussion um dieses Treffen gerade aus deutscher Sicht an zusätzlicher Bedeutung. Das Mittelhessenblog wird dem heimischen EU-Abgeordneten Dr. Udo Bullmann hierzu befragen, desgleichen eine Anfrage an die hessische Staatskanzlei senden.
Um den Mittehessenbloglesern einen Eindruck von der EU-Pressekonferenz mit Daniel Estulin zu verschaffen, hier zwei Liveaufnahmen:
Teil Zwei:
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