Erst die Schneeschmelze, dann das Hochwasser und jetzt der Sturm: Wie im Biebertaler Ortsteil Fellingshausen standen an diesem Wochenende die Feuerwehren in Alarmbereitschaft. „Im Tagesverlauf sind bei starkem bis stürmischem Südwestwind zunächst im Westen und Südwesten des Landes bis ins Flachland verbreitet schwere Sturmböen, gebietsweise auch Orkanböen möglich! Im Laufe des Nachmittags und zum Abend weitet sich das Sturmfeld über große Landesteile aus“, warnte der Warnlagebericht der Unwetterzentrale vor Xynthia, dem Sturmtief, das sich auf seinem Weg vom Atlantik über Frankreich quer über Deutschland eben auch über Mittelhessen austobte. Es war 14.50 Uhr, als in Fellingshausen die Sirene die Freiwillige Feuerwehr alarmierte und diese mit 18 Leuten ausrückte, um einen Baum beiseite zu räumen, der quer über die Gladenbacher Straße in Höhe des Friedhofs gefallen war. „Wir haben auch zu unserer eigenen Sicherheit die Straße voll gesperrt“, sagte Einsatzleiter Volker Sauer. Der Feuerwehrmann rechnete noch mit weiteren Einsätzen an diesem stürmischen Sonntag.
Auch im Lahn-Dill-Kreis sorgte Xynthia für querliegende Bäume, die Straßen blockierten. Wie Rupert Heege, Leiter des Führungsstabes im Lahn-Dill-Kreis erklärte, waren 22 der 23 Kommunen im Lahn-Dill-Kreis betroffen. Xynthia raste mit bis 111 Stundenkilometern durch das westliche Mittelhessen. .Lediglich Siegbach wurde von Xynthia verschont. Xynthia kam übrigens auf den Tag genau, an dem 1990 Wiebke für Furore sorgte. Zeitweise sorgte Xynthia auch für Stromausfall. Die umstürzenden Bäume hatten auch Stromleitungen in Mitleidenschaft gezogen, so dass zeitweise rund 20000 Haushalte in Mittel- und Nordhessen betroffen waren. Das teilte Eon-Mitte in Kassel mit. In Mittelhessen seien vor allem Gladenbach, Merkenbach und Esserhausen betroffen gewesen.
Frühlingsstürme sind eigentlich nichts unnormales. Dass sie aber immer heftiger ausfallen, prophezeiten Klimaforscher schon vor sechs und mehr Jahren. Verantwortlich für die Stüme ist der Luftmassenaustausch zwischen warmer und kalter Luft stattfindet. So wird Xynthia vor allem durch warme Luft genährt, die vom Atlantik aufs Festland strömt und gleichzeitig der Kaltluft, die noch von Nordeuropa nach Mitteleuropa reicht. Ob das Wetter, das wir in unserer mittelhessischen Region zur Zeit erleben, normal ist oder nicht? Ihre Ansicht hierzu äußern in Kürze Wetterexperten auf Mittelhessenblog.
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