Liebe Mittelhessenblogleser: Maschinenringe, Wasser- und Bodenverbände, Landschaftspflegevereinigungen: Weil sich der Einsatz teurer Schlepper und ausgefeilter Anhängertechnik für die meisten Betriebe kaum rechnet, wurden von Landwirten Maschinenringe gegründet. Weil es Betriebskosten spart, wurden aus gleichem Grund auch Wasser- und Bodenverbände ins Leben gerufen. Dabei werden inzwischen große Flächen abgedeckt, landkreisübergreifend. Zur Zeit liefern Kompostfahrer auf hessischen Äckern ein augenfälliges Zeugnis dafür. Ein Streiflicht auf die Alltagspraxis ist dieser Ackerbesuch bei Mitarbeitern des Wasser- und Bodenverbands Lahn-Dill:
Dunkle Wolken ziehen vom Dünsberg Richtung Gießener Land, während Rolf – Rainer Luboldt das Treiben auf den Feldern am Fellingshausener Kreuz erklärt. „Die ziehen vorbei, die machen uns nichts“, sagt er und steigt in seinen Traktor, um einen nagelneuen Miststreuer mit dampfender, herbsüßlich riechender krümeliger Erde zu beladen. Vier Tage hat der Mitarbeiter des Wasser- und Bodenverbandes Lahn-Dill zusammen mit Patrick Körby noch auf Feldern im Gießener Westkreis bei Biebertal und Heuchelheim zu tun, dann geht es in die andere Richtung des Einsatzgebietes des Verbandes, nach Nentershausen im hessisch-rheinlandpfälzischen Grenzgebiet. „Wir müssen schon aufpassen, dass die Felder nicht feucht sind, dann gibt es mit den Maschinen einfach zuviel Bodenverdichtung. Das ist gerade bei den Landwirten, die aufs Pflügen verzichten und mit Direkteinsaat arbeiten, ärgerlich. Deswegen sind wir froh, wenn es trocken ist“, blickt Luboldt noch einmal kurz auf die Wolkenfront, aus der inzwischen leichter Nieselregen auf den Fuhrpark fällt, der auf den Feldern steht. Rund 26 Kubikmeter Humus warten darauf, mit der nächsten Fuhre verteilt zu werden. Das Einsatzgebiet des Wasser-und Bodenverbandes Lahn-Dill ziehe sich in der Nord-Südausdehnung von Bad Camberg im Taunus bis in den Landkreis Marburg-Biedenkopf, in der östlichen Ausdehnungen werden eben die genannten Flächen im Gießener Westkreis mit betreut. Der Humus, der auf den Äckern landet, stammt aus den Kompostierwerken im Lahn-Dillkreis in Beilstein, Oberscheld und Aßlar.
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