Sie sind wieder da, die Scammerchinesen. Mit ihren Ray-Ban-Fake-Seiten. Das Mittelhessenblog hatte am 18. September 2013 dazu geschrieben. Zwischenzeitlich hatte die offizielle Ray-Ban-Vertriebsfirma Luxottica mit einer Sperrung und Umleitung der Seite germany-sunglasses.com reagiert. Inzwischen mischen die Chinesen wieder mit. Seit dem 20. Mai. Da ging die Seite raybanwear.com online.
Die Blues Brother tragen die schwarze. Die Wayfarer. Kult. Muss man haben. Von Ray Ban. Ist eben nur nicht gerade für n Appel und n Ei zu haben. Muss man schon zwei Äppel und zwei Eier über den Tresen schieben. Da haben sich ein paar fixe Chinesen gedacht: Geile Sache, das. Setzen wir ma schnell ne Website uff. Die Deutschen fahren da bestimmt drauf ab“. Sind doch eh solche Sparbrötchen.“ Am 18. September hatte das Mittelhessenblog dazu recherchiert und die Netzpfade dieses Spammernetzwerks offengelegt. Besonders auf Facebook hatten es die Scammer abgesehen. Mit gekaperten Facebookanzeigen namhafter Onlinehändler. Das Ziel der Scammer: An die Kontodaten gutgläubiger Kunden zu gelangen. Näheres zum Thema findet sich auf der Seite Polizei-Beratung.
Nun scheinen die Chinesen mit den offiziellen Ray-Ban-Vertrieblern „Haas un Igel“ spielen zu wollen. Die geographischen Spielplätze: Die Niederlande, Russland und eben China. Die Seite, um die es geht, heißt „raybanwear.com“. Das Äußere der Seite hat sich im Vergleich zum September 2013 nicht geändert. Inhaltlich die gleiche Aufmachung. Nur die Hostingdaten haben sich geändert. Um an gutgläubige User heranzukommen, bedienen sich die Netzpiraten aus Fernost unter anderem wieder bei Facebook. Mit Postings in Usergruppen. Dabei können das auch geschlossene Nutzergruppen sein. Die hier eingefügte Bildschirmkopie stammt aus der Nutzergruppe aus Mittelhessen.
Spätestens bei der Überprüfung des Nutzers Alice Carolan sollte man dann wenigstens stutzig werden. Denn wer auf das Profil der vorgeblich so freundlichen jungen Frau aus Fernost geht, müsste unweigerlich darüber stolpern, dass Alice männlich ist. Laut Profil ist Alice am 4. November 2012 Facebook beigetreten. Ob die Daten nun echt oder erfunden sind, tut nicht zur Sache. Entscheidend ist eher der Hinweis auf die Fakeseite. Und der widerspricht den Facebook-Kriterien.
In einer Sache haben die Chinesen bei ihrer Trickserei gelernt: Der Serverstandort sitzt jetzt in den Niederlanden. In Noord-holland – Amsterdam – Hostkey B.v. Wer die Route dann ein wenig weiterverfolgt, landet irgendwann in Moskau. Das zeigt der Auszug der unten eingeblendeten Daten einer Pfadverfolgung.
organisation: ORG-HB14-RIPE
org-name: HOSTKEY B.V.
org-type: LIR
address: HOSTKEY B.V. Tussen de Bogen 6 1013JB Amsterdam Netherlands
phone: +31652274495
fax-no: +31208203777
descr: www.hostkey.com
abuse-mailbox: abuse@hostkey.com
admin‑c: PC7356-RIPE
mnt-ref: HOSTKEY-MNT
mnt-ref: RIPE-NCC-HM-MNT
mnt-by: RIPE-NCC-HM-MNT
abuse‑c: HA2801-RIPE
source: RIPE # Filtered
person: HOSTKEY RIPE contact
address: Mir Telematiki
address: 19/2 Lva Tolstogo st. Moscow 119034 Russia
phone: +7 (499) 246 35 87
nic-hdl: HSTK-RIPE
mnt-by: MTLM-MNT
source: RIPE # Filtered
Die italienische Firma Luxottica, die seit 1999 die Rechte an Ray Ban besitzt, hatte auf die Attacke der Chinesen reagiert und die Seite germany-sunglasses.com zwischenzeitlich geschlossen. Wer sie aufruft wird auf die offizielle Seite umgeleitet. Nur: Mit der neuen Seite raybanwear.com beginnt diese Runde Scammer gegen Rechteinhaber wohl auf ein neues. Und die ganz normalen Netzuser sollten auf der Hut sein. Ob nun im Facebook-Kosmos oder außerhalb. Auch in Mittelhessen.…..
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