Es war eigentlich ein ungleicher Wettkampf: Dort der achtjährige Luca aus Berlin. Nachwuchstturner. Und dort der bekannte Mittelhesse und Spitzenturner Fabian Hambüchen. Beide waren die letzten Kandidaten, die in der jüngsten ARD-Show Klein gegen Groß angetreten waren. Am Ende siegte Hambüchen.
Worum es ging: Wer am längsten die Hangwaage halten kann. Hambüchen gewann das Duell. Aber knapp. Den moralischen Sieg trug der achtjährige Luca aus Berlin davon.
Im Grunde sind die beiden, der 27-jährige Spitzenturner aus Wetzlar, der jetzt erst vor kurzem nach Stuttgart gewechselt ist, und der junge Nachwuchsturner, aus dem gleichen Holz geschnitzt: Den Sport haben beiden quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Das liest sich aus den Lebensläufen der beiden ab. Nur – und das sprach der Junge in seinem Herausfordervideo locker aus: Hambüchen fehlen nur noch wenige Jahre bis zu seinem 30. Geburtstag und er bringt naturgemäß einige Kilo mehr auf die Waage als sein jüngster Herausforderer in einer Disziplin, die unter Turnern als eine der härteren gilt. Denn sie erfordert sowohl Muskelkraft, exzellente Körperspannung und nicht zuletzt absolute Selbstbeherrschung.
Was muss bei der Hangwaage getan werden. Man muss sich allein mit nach hinten in die Ringe greifenden Armen gestreckt in der Waagrechten halten. Hambüchen hatte bereits zweimal in den Vorgängersendungen dieses Showwettbewerbs gegen seinen jungen Herausforderer den Kürzeren gezogen. Nun in den Vorabfilmen, in denen kurz die Vorbereitung auf diese neuerliche Herausforderung gezeigt wurde, in der Art so präsentiert wie man es aus dem Aufeinandertreffen von Boxprofis oder aus dem Wrestlingzirkus kennt, ließ Hambüchen trotz der gewollt lockeren Art durchblicken, dass dies gar nicht gehe, wenn er nun wieder verliere. Währenddessen sein Herausforderer als „echtes Tier“ angekündigt wurde. Dies verspreche ja schon sein Name. Sei es drum. In diesem jüngsten Wettkampf jedenfalls hat Hambüchen sein Versprechen wahr gemacht und den Sieg davongetragen. Etwas mehr als 40 Sekunden hielt er sich an den Ringen, kurz vorher gab Luca auf. Nur: Den moralischen Sieg hatte der Junge aus Berlin davongetragen. Diesen Eindruck vermittelte zumindest die Atmosphäre, die an diesem Sonnabendabend über die Bildschirme ging.
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