Liebe Mittelhessenblogleser: Wenn Wildschweine die Äcker durchwühlen, ungebeten in Wohnzimmer eindringen, spätestens dann hallt der Ruf nach Jägern durch die Landschaft. Umgekehrt sorgten umgekippte Hochsitze in der Vergangenheit für Schlagzeilen. Beides Zeichen für den gesellschaftlichen Spagat, wenn es um die Jagd geht. Den Schritt in die Öffentlichkeit wagten die Jäger mit der Gründung der Stiftung Natur und Mensch 1991. Mit ihrem Kofferprojekt tragen sie ihren Teil dazu bei, darüber aufzuklären, was Jagd und Natur miteinander zu tun haben. Seitdem sind rund 4000 Koffer buchstäblich unters Volk gebracht worden. Einer der jüngsten dieser „Lernort Natur-Koffer“ ist jetzt im Biebertaler Ortsteil Fellingshausen gelandet.
Dank der Spende der örtlichen Revierpächter an den evangelischen Kindergarten „Fuchsbau“ Der Koffer ist schwer, aus Holz und sein Inhalt ist rund 400 Euro wert: Es ist der Lernort Natur-Koffer der Stiftung Natur und Mensch. Der Koffer soll helfen, Kindern das Verständnis für die Natur näher zu bringen und den Zusammenhang zwischen Jagd und Naturschutz. Einsatzort des Koffers sind in der Regel Vorschulklassen. Nun besitzt auch der Fellingshausener Kindergarten „Fuchsbau“ einen Lernort Natur-Koffer, dessen Inhalt gemeinsam mit den Spendern, den Fellingshausener Revierpächtern Hans Bender und Jürgen John, vom aktuellen Vorschuljahrgang in der Nähe des Waldwohnzimmers an Ort und Stelle ausprobiert wurde. Wie Kindergartenleiterin Karina Schäfer-Becker sagt, gehören wöchentliche Kindergartenausflüge in den Wald mit einem so genannten Waldtag in dem evangelischen Kindergarten ohnehin zum regelmäßigen Programm. Der Kindergarten trete an der Stelle an die Position vieler Eltern, die oft aus beruflichen Gründen kaum noch Zeit haben, ihren Kindern die Natur und insbesondere den Wald zu erklären.
Bender und John setzen auf die „Multiplikatoren-Wirkung der Kinder“, die zuhause dann von ihren Erlebnissen erzählen. Der Koffer enthält neben vielen Informationen über den Wald und seine Bewohner unter anderem auch ein Fernglas, Lupenglasbecher und Fellproben von verschiedenen Tieren. Schäfer-Becker sagte, dass dabei enger mit dem Krumbacher Kindergarten zusammengearbeitet werden soll.
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