Wer Kinder hat, kennt es aus dem Kindergarten und der Schule: Das Wichteln. Dabei überrascht man sich gegenseitig mit kleineren Geschenken. Nicht wissend, woher nun welches Geschenk kommt.
Auf Facebook kursiert etwas ähnliches. Im Mittelpunkt stehen Bücher. Die Lindener Bücherliebhaberin Sylke Großmann möchte diese Aktion nun mit anstoßen.
Bücher gibt es jeden Menge. In den Grabbeltischen bei den einschlägigen Großbuchhandlungen. In den nicht so großen, dafür mit Herzblut inhabergeführten Buchhandlungen in den drei mittelhessischen Kernstädten Gießen, Wetzlar, Marburg und noch in mancher ländlich geprägten Gemeinde. Und: In vielen Haushalten von Bücherwürmern, wie sie selbst einer sei.
Und dort gebe es sicherlich so manches Buch das, einmal gelesen, fortan mehr Dekostück im Regal sei. Und das sei schade.
Tausch via Facebook
Die Idee, via Facebook Bücher als Überraschungspaket zu tauschen, habe sie durch ihre Facebook-Freundin Carola Nahnsen kennengelernt. Worum es geht: Man nimmt ein Buch, das man nicht mehr liest. Die Adresse erfährt man von demjenigen, auf dessen Profil man diese Idee mit „gefällt mir“ markiert hat. Und selber bekomme man dann wieder mehrere Bücher. Und was ist, wenn einem das Buch nicht gefällt oder man es schon hat? „Macht nichts, das kann man da ja einfach weitersenden“, sagt Sylke Großmann.
Die Kosten und die Arbeit, die dabei entstehen? „Je nachdem ob es ein Brief oder schon ein Päckchen ist, danach richtet sich das Porto. Und natürlich der Umschlag und der Weg zur Post, so die Anwältin. „Natürlich ist das dann jedes Mal eine Überraschung“. Anders als etwa in Antiquariaten oder Flohmärkten.
Nur Buch und Überraschung
Kostenlose Tauschbörsen gibt es natürlich schon im Internet, zum Beispiel der Tauschgnom, Swapy, Tauschticket, oder Tauschbillet. Sie funktionieren zum Teil mit internen „Währungen“, die man sich durch entsprechende Aktivitäten innerhalb der Tauschgemeinschaften erarbeiten muss – durch Beiträge, Tipps oder etwa Bewertungen. Und teilweise reichen die Angebote vom Buch bis Auto.
Vor dem Hintergrund stellt die Idee hinter dem Buchtauschkonzept, das Sylke Großmann nun via Facebook vorantreiben möchte, tatsächlich eine ganz ursprüngliche Variante dar: Man zeigt, dass einem die Idee gefällt, bekommt die Adresse des Interessenten und schickt ein Buch auf die Reise und bekommt im Gegenzug selber wieder Überraschungspost. „Es ist natürlich wichtig, dass dann jeder mitmacht, sonst bricht der Fortgang zusammen.“ Genauso komme es darauf an, die Anleitung, wie das alles funktioniert, nicht einfach zu teilen, sondern sie zu kopieren und selber als eigene Statusmeldung abzusetzen.
Nun hofft sie darauf, dass sich einige Bücherfreunde finden, die diese Idee ebenfalls gut finden und helfen, sie zu verbreiten. Wer mit ihr direkt Kontakt aufnehmen möchte, kann das über ihr Facebookprofil erledigen.
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