Die USA sind weit weg. Und was ist das für Mittelhessen schon interessant ‚wer da jetzt im Weißen Haus die Geschicke lenkt? Nun ja,so einige Firmen gibt es, deren Wurzeln in den USA liegen. Angefangen von den beiden Uralt-Fastfoodlern, diversen Logistikern, nicht zuletzt Vereine, die die deutsch-amerikanische Freundschaft pflegen. Was also da gerade übern großen Teich gespielt wird, ist doch von gewissem Interesse. Bisher hatten wir es mit e i n e m Präsidenten zu tun. Jetzt aber sind es wohl zwei. Rein twittermäßig eigentlich drei. Und das geht so:
Noch aus seiner Wahlkampfzeit hat Donald Trump, der nunmehrige 45. Präsident der USA, der Vereinigten Staaten von Amerika, seinen Twitteraccount. @realDonaldTrump.
Jenes Medium, in dem man mit 140 Zeichen mal eben ein paar knackige Bemerkungen oder Nachrichten mit Links (nicht mit links) absetzen kann. Donald Trump hat allerdings so manchen Tweet wohl doch mit links herausgehauen. In guter Manier der Siedler des Westens: „First shoot, then ask“. Erstmal schießen, fragen kann man dann hinterher. Um dann hinterher festzustellen, dass man missverstanden wurde.
Nun denn, die USA werden sich dann wohl demnächst umnennen müssen: Twusa. Und wir werden es dann vermutlich mit der Twadministration zu tun haben. Hat ja auch was. Denn möglicherweise führt Potus45 dann ja auch wieder den Brauch der Levee ein – ein beliebtes Ritual am Hof von Versailles,wenn Sonnenkönig Ludwig seine morgendliche Toilette erledigte und dabei Staatsgeschäfte erledigte. Der Kreis der erlauchten Zuhörerschaft war damals allerdings kleiner gefasst. So ein Hofstaat ist eben kleiner als die ganze Welt…Aber vom Prinzip her..es wird lustig.
Twitter ist zwar eine Erfindung aus den USA. Aber was die künftigen Regierungsgeschäfte betrifft, muss sich Potus45 die Sache jetzt rein twittermäßig wohl mit dem Potus44 teilen. Und das erinnert doch ganz stark an die Sache mit Päpsten und Gegenpäpsten und Päpsten, die im Amt sind und nebenan noch den Altpapst haben…Irgendwie sehr katholischkircheneuropäisch.…Dass der Vatikan aber verschiedene Papa-Profile bei Twitter hätte.….
Wie das kommt: Vorgänger Barack Obama war jetzt auch nicht faul und hat flugs Potus44 in Beschlag genommen. Hintergrund ist die Schaffung eines Digitalen Archives mit dem fortan auch die Aktivittäten in den verschiedenen Social-Media-Welten, vorrangig Twitter und Facebook, dokumentiert und für die Nachwelt erhalten bleiben sollen. Das Archiv ist derzeit über die Präsidentenbibliothek von Barack Obama zu erreichen…Und in seinem Profilbild steht: President Obama.
Seine Vorgänger, die beiden Bushs, tragen da nicht so dick auf. In deren Twitterprofilen steht bescheiden der Name. Lediglich im Begleittext erwähnen sie, dass sie als Präsidenten ihrem Land gedient hat. Beide Bushs weder so dick wie ihr Parteifreund der reale Donald, der jetzt ins Weiße Haus einzieht noch so dick wie der nun ausgezogene Barack Obama, seines Zeichens Demokrat.
Aber der eigentliche Präsidentenaccount für den realen Donald wird nun der sein, den der reale Donald auch vorher verwendet hat. Deswegen verwendet Donald Trump für seine Twitterregierungsgeschäfte auch seinen Account weiter, den er jetzt schon hat. Insofern ist da für Kontinuität gesorgt, für Verlässlichkeit. Ist ja immerhin schon mal was.
Und für den Rest: Schaunmermal. Potus44 hat ja schon angekündigt, wenn the real Donald etwas an den bisherigen US-Werten rütteln wolle, wolle er,also Barack Obama,sich dann in die Geschäfte einmischen. Ob das dann so wird wie mit Altbundeskanzler Helmut Schmidt, der noch im hohen Alter seine jüngeren Amtskollegen rüffelte,wenn er es für nötig hielt? Nur Schmidt hatte ja die Zeit und die ZEIT. Die beiden Potusse haben Twitter. Es wird lustig. Zumindest dort.
Die Twitteraktivitäten des neuen US-Präsidenten haben übrigens hierzulande bereits ein neues mediales Kunstprojekt angestoßen: Mit #Trumputin kommentiert unser Berufskollege Andreas Artmann künftig die Twitterwerke des neuen Präsidenten.
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