Liebe Mittelhessenblogleser: Eigentlich dachte ich, zum blauen Mozzarella sei nun alles gesagt. Eben gerade habe ich einen Anruf von Alessandro Alviani ‚einem italienischen Kollegen aus Berlin erhalten, der für La Stampa schreibt. Dieser war bei seiner Recherche zur Geschichte um den blauen Mozzarella unter anderem auf die Veröffentlichungen im Mittelhessenblog aufmerksam geworden. Den Kollegen interessierte nun vor allem die online gestellte Stellungnahme der Milchwerke Jäger. Selber sei es ihm nicht möglich gewesen, mit Hermann Jäger zu sprechen.
Im Mittelhessenblog stieß er nun auf die von mir im Originalwortlaut veröffentlichte Stellungnahme Jägers, die er ohne die vorherige Lektüre des Artikels über die Bestätigung der offenen Anfrage nicht hätte entdecken können. Wenn nun auf diese Weise eine Geschichte über den italienisch-deutschen Mozzarella-Fall bei La Stampa erscheint, kommt somit eines der Ziele dieses Blogs zum Tragen: Durch Vernetzung unter freien Journalisten zu einem besseren Informationsfluss zu gelangen, der ein Gegengewicht zum klassischen Agenturjournalismus werden könnte. Dass die Informationsbeschaffung; Recherche und Aufarbeitung nicht aus purem Idealismus geschieht, oder weil man als Blogger „für die Ehre und die Aufmerksamkeit“ schreibt, sollte bei einem journalistisch geführten Blog auf der Hand liegen. Aus diesem Grund wird das Mittelhessenblog in absehbarer Zeit jeden Artikel mit einem Spendenknopf ausstatten. Eine Geschichte wie die um den aktuellen Mozzarella-Fall hat von der Anfangsrecherche, über die Auswertung bereits existierender Informationen, die Beschaffung, Recherche und Aufbereitung neuer Informationen einen Gegenwert zwischen 350 und 450 Euro. Würden also zehn Mittelhessenblogleser je 35 Euro spenden, wäre die Arbeit bezahlt. Würde ich dagegen auf Anzeigen aus der Milchwirtschaft setzen, wäre diese Form der Arbeit vermutlich nicht möglich.
An Alessandro Alviani geht an dieser Stelle mein ausdrücklicher Dank, da er fair genug war, anzurufen und zu sagen, dass er sich der von mir besorgten Information bedient hat, um in seiner eigenen Geschichte für La Stampa weiter voranzukommen. Wie er mir bestätigt hat, wird in italienischer Sprache in La Stampa folgender Text mit Bezug auf das Mittelhessenblog zu lesen sein:
Seit drei Wochen werde das Wasser jetzt gefiltert, das Problem sei damit behoben, sagte Herr Jäger der deutschen Nachrichtenagentur Dpa. Warum haben denn die italienischen Behörden erst jetzt das Thema öffentlich gemacht? Einen möglichen Hinweis findet man in einer Mitteilung, die Herr Jäger am 20. Juni dem deutschen freien Journalisten Christoph von Gallera geschickt hat und auf dessen Blog mittelhessenblog.de veröffentlicht wurde (die Echtheit dieser Mitteilung wurde dieser Zeitung von Herrn von Gallera bestätigt). „Den Italienern stört es, dass aus dem Ausland billiger Käse (u.a.Mozzarella) kommt“.
Andy Artmann meint
Großartige Arbeit 🙂