Liebe Mittelhessenblogleser: Die Zugriffzahlen der letzten 14 Tage zeigen, wo es Ihnen unter den Nägeln brennt: An erster Stelle steht der 1.-Mai-Artikel über die Angst einer Schlecker-Mitarbeiterin, aus dem Nähkästchen zu plaudern, weil sie ihren Arbeitsplatz nicht verlieren will. Die Frau hat Angst, obwohl ihr das Mittelhessenblog vollumfänglichen Schutz garantieren kann und wird. Direkt danach kommen die Geschichten rund um den hessischen Hochschulpakt, die NRW-Wahl, den Süddeutschen Journalistentag und die Artikel rund um Biogas.
Die ersten vier Plätze gehören in die Kategorie des Recherchejournalismus. Ihre Reaktion, liebe Mittelhessenblogleser, zeigt mir, dass Sie diesen Stil reinem Berichtsjournalismus vorziehen. Durchschnittlich hat jeder von Ihnen sich rund vier Minuten Zeit genommen, um die Geschichten zu lesen, ist teilweise den weiteren Links gefolgt. Dafür meinen herzlichen Dank.
Das Mittelhessenblog ist nun bald ein halbes Jahr online. Den richtigen Schwung gab es in den vergangenen zwei Monaten, zuletzt in den zurückliegenden drei Wochen, der Zeit in der die zeitintensiveren Rechercheartikel entstanden sind. Davon will ich Ihnen gerne mehr liefern. Auf Dauer geht das allerdings nicht, ohne dass dabei auch Geld in die Kasse des Mittelhessenblogs fließt. Die Journalismusform, die Sie dabei präsentiert bekommen, ist ein Journalismus, den es in dieser Form zur Zeit in Deutschland noch nicht gibt. Er verbindet Elemente aus dem Lokal- und dem Magazinjournalismus, ergänzt um die Möglichkeiten, die der Onlinejournalismus bietet, um mit der Zeit eine höchst eigene Form zu schaffen.
Dabei könnten Sie mit Ihren Anregungen, eigenem Erlebten eine zentrale Rolle spielen. Wie das? Das Mittelhessenblog bietet Ihnen das Wissen und das Können eines gestandenen hauptberuflich freien Journalisten an, der sich Unbestechlichkeit und Hartnäckigkeit als oberste Prämisse seiner Arbeit gesetzt hat. Meinen Informanten und Tipgebern gewähre ich absoluten Quellenschutz . Die einzige Bedingung, die ich stelle: Ihr unbedingtes Vertrauen und die für mich nachprüfbare Echtheit Ihrer Informationen. Mein Ziel ist es, auch in der Region einen investigativen Recherchejournalismus zu etablieren, der als Auftraggeber den Bürger hat. Das bedeutet ein Höchstmaß an redaktioneller Unabhängigkeit.
Im Fall eines klassischen werbefinanzierten Blog-Angebots hieße das, dass Sie sich mit der Zeit nicht nur an Google- und andere Werbeanzeigen gewöhnen müssen sondern auch daran, dass sich Firmenportraits im Blog wiederfinden, die dann natürlich im Falle eines Falles selber nicht Recherchegegenstand sein können. Denn das schließt sich aus. Nicht nur nach den Regeln des deutschen Presserats sondern generell auch nach den Grundlagen eines ehrlichen Journalismus.
Wie soll nun also Geld fließen, wenn nicht durch Werbung und PR-Anteile im Mittelhessenblog?
Dafür gibt es drei Möglichkeiten:
1). Donationbutton – Spendenknöpfe
Ich werde neben jeden Artikel einen sogenannten Donationbutton setzen. Heißt, Sie klicken auf den Button und spenden damit einen Beitrag. Das ist eine Möglichkeit für kleinere Artikel, bei denen ein Anruf genügt und kein größerer zeitlicher Aufwand dahinter steckt.
2.)
Individueller Rechercheauftrag mit Mittelbeschaffung durch den Auftraggeber
Sie interessieren sich für ein bestimmtes Thema, das einen größeren Rechercheaufwand notwendig macht. In dem Fall kalkuliere ich Ihnen den Preis und Sie werben in Ihrem persönlichen Umfeld um finanzielle Unterstützung. Das Recherchergebnis wird in eine journalistische Form gegossen und im Blog präsentiert. Was in jedem Fall allerdings nicht kalkulierbar ist, ist das Ergebnis der Recherchen, Wenn sich am Ende der Recherche herausstellt, dass es sich um rein private Probleme ohne öffentlichen Bezug handelt, ist diese Ergebnis höchstens von privatem Interesse und kein Fall für eine journalistische Aufarbeitung. In diesem Fall rechne ich dann die reinen Recherchekosten ab und erstelle Ihnen eine Dokumentation für Ihre Unterlagen.
In jedem Fall muss natürlich die redaktionelle Unabhängigkeit des Mittelhessenblogs gewährleistet bleiben, um damit auch in Ihrem Interesse als Auftraggeber einer Recherche glaubwürdig zu bleiben. Dieses Modell gilt gleichermaßen für private wie institutionelle Aufftraggeber.
3.)
Gemeinnütziger Trägerverein für unabhängigen freien Recherchejournalismus
Ein gemeinnütziger Trägerverein (den es noch nicht gibt) bildet die Grundlage für einen unabhängigen freien Recherchejournalismus in der Region und sorgt für Fundraising, sprich die Beschaffung der notwendigen finanziellen Grundlage für eine Recherche und die anschließende Aufarbeitung. Die Gemeinnützigkeit leitet sich von der Wächterrolle des Journalismus in einer demokratisch organisierten Gesellschaft ab.
Zur Zeit wären Möglichkeit 1 und 2 Modelle, die ich miteinander verbinden kann, vorausgesetzt, beide Modelle stoßen auf Ihre Zustimmung, liebe Mittelhessenblogleser. Nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion, um Ihre Nachricht zu hinterlassen. Ich werde allerdings nur solche Kommentare zulassen, die sich an der gewohnten Netiquette orientieren. Um direkt mit mir in Kontakt zu treten, nutzen Sie die angegebene Mailadresse kontakt@mittelhessenblog. de. Der Betreff: Recherche.
Um mir einen Auftrag zu geben, müssen Sie nicht zwangsläufig in Mittelhessen wohnen. Nicht umsonst heißt es ja :
Freier Journalismus aus Mittelhessen (nicht nur) für Mittelhessen.
Tim meint
Was ist denn Recherche-Journalismus? Gibt es auch spendenfinanzierten Abschreibe-Journalismus (wahrscheinlich tatsächlich). Klingt für mich jedenfalls wie ein weißer Schimmel.
Christoph von Gallera meint
Lieber Tim,
sicherlich eine berechtigte Frage. Eine Suche im Internet nach dem Begriff Recherche-Journalismus (mit oder ohne Bindestrich) liefert aber immerhin den Beweis, dass ich den Begriff nicht erfunden habe, sondern er von Kollegen des Deutschlandradios, der Frankfurter Rundschau und der Rheinischen Post genauso gebraucht wird. Es geht immer wieder um das eine: Journalismus, der nachfasst und sich nicht mit vorgefertigten Pressemitteilungen zufriedengibt. Das ist ja immerhin schon mal ein Ansatz. 🙂
Es grüßt der Mittelhessenblogger
Wruck meint
Wer Unabhaengigkeit will, sollte nicht knausrig sein.