Hackerangriffe sind lästig. Besonders dann, wenn man ein virtuelles Produkt vermarkten will. Das Mittelhessenblog ist ein virtuelles Produkt, ein regionales Hintergrundmagazin, das es nur online gibt. Und geriet vor kurzem ebenfalls ins Visier von Hackern. Aus diesem Grund haben wir zugunsten eines größtmöglichen Maßes an Sicherheit die Notbremse gezogen und unter anderem verschiedene Plugins entfernt.
Seit Mitte September sorgten Hackerangriffe im Hintergrund für Ärger. Ursache, so die Analyse unseres Systemadministrators, waren zum einen vor längerer Zeit durch ein Plugin eingeschleuster Code sowie diverse sogenannte Bruteforceangriffe, Versuche, den passwortgeschützten Bereich des Mittelhessenblog zu knacken.
Sensible Userdaten nicht betroffen
Für unsere Leser machten sich diese Angriffe unter anderem durch plötzlich aufblendende Glücksspielwerbeanzeigen bemerkbar, die sich öffneten, bevor man den eigentlichen MHB-Artikel lesen konnte. Sicherheitsprobleme für Userdaten gab es dagegen zu keinem Zeitpunkt.
Zusätzlich nahmen in der jüngeren Zeit auch so genannte http-500-Fehler zu, sprich die Webseite hatte zu lange Ladezeiten oder lud überhaupt nicht. Eine 500-Fehlermeldung deutet in der Regel auf einen internen Serverfehler hin, der bei Redaktionssystemen wie WordPress oder Joomla durch neu installierte oder fehlerhafte Plugins verursacht werden kann. Das schreibt Marco Kratzenberg auf Giga.de . Insgesamt, so heißt es im Onlinelexikon Wikipedia gibt es eine Reihe von 500er-Fehlern, deren Ursachen insgesamt eher beim Server zu suchen sind. Zuletzt war das Mittelhessenblog heute nahezu den gesamten Vormittag davon betroffen.
Kein Flattr, keine Social Media Plugin, keine Wettervorhersage
Auf der Suche nach Ursachen und Beseitigung dieses Zustands haben wir uns bis auf weiteres sowohl von der seit 2010 eingesetzten Statistiksoftware Wassup verabschiedet wie auch dem Flattr-Plugin, Plugins für Social Media, der Wettervorhersage und einem Plugin zum Ausdrucken einzelner Artikel. Insbesondere bei Wassup ist dies bedauerlich, da diese Software sich vor allem dadurch auszeichnet, dass die Daten zur Besucherstatistik nicht ausgelagert werden müssen wie dies etwa bei GoogleAnalytics der Fall ist. Wir hatten über die Unterschiede bereits im Januar 2014 geschrieben.
Flattr ist sicher eine gute Methode, um freie journalistische Projekte, Kulturprojekte oder andere in der Regel aus dem kulturkreativen Bereich stammende Vorhaben zu unterstützen. Aber so schrieb schon Tobias Gillen, ebenfalls 2014, im Netzpilotenmagazin, Flattr hat etwa bei einer großen überregionalen Seite wie Golem gerade einmal zu 0,003 Prozent zahlungswilligen Lesern geführt. Dementsprechen niedrig im kaum wahrnehmbaren Bereich waren auch die Einnahmen, die über Flattr in diesen Jahren seit Bestehen des Mittelhessenblog hereinkamen.
Immerhin, so bilanzierte der Branchenverband Bitkom waren ein Viertel der User 2014 bereit, für journalistische Inhalte zu zahlen. 2016 liegt dieser Teil bei 36 Prozent. Es bewegt sich also etwas.
Auch beim Mittelhessenblog machen wir uns Gedanken, wie diese journalistische Arbeit finanziert werden soll. Hinter uns steckt kein großer Verlag, noch weniger eine ganze Konzernstruktur. Sondern ein locker zusammen arbeitendes Netzwerk vorwiegend in der Region Mittelhessen ansässiger freier Journalisten und Autoren*. Für die einen ist es „nur“ eine mögliche Einnahmequelle neben anderen, für die anderen hauptsächliche Einnahmequelle. Je nachdem wieviel Zeit in die Arbeit für das Mittelhessenblog investiert wird.
Unser Kollege Volker Thies, der vt aktuell für die Region Hadamar und Taunus betreibt, setzt dafür inzwischen Later Pay ein. Hardy Prothmann vom Rheinneckarblog setzt seit September 2016 eine Medienpass-Technologie des österreichischen Anbieters selectyco ein.
Paypal.me
Wir werden als konservative Möglichkeit, die journalistische Arbeit des Mittelhessenblog finanziell zu unterstützen, weiter auf unsere klassische Bankverbindung bei der Volksbank Heuchelheim hinweisen. Wir wissen aufgrund unserer über Wassup erhobenen Daten, dass monatlich mindestens rund 10000 User das MHB besuchen. In Spitzenzeiten bis zu 40000, ohne Suchmaschinen, Referrer oder Spammer. Sprich: wenn je Besucher pro Monat nur 1 Euro flösse, wäre die journalistische Arbeit des Mittelhessenblog schon bei 10000 Usern zumindest grundlegend gesichert. So, dass wir auf Maßnahmen wie eine Paywall oder anderes verzichten könnten.
Eine weitere Möglichkeit ist die Unterstützung via Paypal. Das Paypalkonto läuft auf den Namens des Herausgebers und Mittelhessenblog-Gründers. Für Spendenwillige sind Zahlungen kostenlos. Pro 1 Euro behält Paypal allerdings 1,9 Prozent des Betrags plus 0,35 Euro für die Transaktion ein. Effektiv gehen von einem gezahltem Euro also rund 38 Cent an Paypal ab. Um die Zahlungen zu vereinfachen, haben wir einen Direktlink eingerichtet.
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*Kolleginnen sind ebenfalls gerne willkommen. Bisher haben wir aber nur eine.
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