Liebe Mittelhessenblogleser: „Herr Hanebuth kennt Christian Wulff nicht einmal vom Sehen“, lautet der zentrale Satz einer kurzen und prägnanten Stellungnahme der Hells Angels, die kurz nach 16.31 Uhr das Mittelhessenblog erreichte.
Hanebuth bestreitet die Kenntnis einer Korruptionsaffäre, wie sie der Weserkurier am 13. Mai 2010 beschrieben hatte. In dem Zusammenhang ist in der Mailmitteilung der Hells Angel von bereits erstatteten Strafanzeigen die Rede. Dem Weserkurier werfen die Hells Angel eine Hetzkampagne vor. Die Verbindung zwischen den Hells Angels und den Hannoverschen Justizbehörden hatte der Weserkurier durch diesen Satz hergestellt: „In F.s Bordell war der Anklagevertreter damals häufig zu Gast, angeblich um gegen die Hannoveraner Kiezgröße Frank Hanebuth und dessen Rockerbande „Hell’s Angels“ zu ermitteln. Das schriftliche Fixieren möglichst jeden Details ist das A und O staatsanwaltlichen Arbeitens, doch Görlich dokumentierte seine angeblichen Ermittlungen kaum.“ Der Weserkurier selber beruft sich auf Erkenntnisse der Polizei. Desgleichen schreibt das Blatt darüber, dass die Hannoveraner Hells Angels sich einerseits mit Aufbauen von Drohkulissen das Rotlichtmilieu erschlossen hätten, andererseits sich unter Hanebuth Einfluss bis in die höchsten wirtschaftlichen und politischen Ränge sichern wollten.
Die Stellungnahme der Hells Angels kann im Original unter Zugesandte Pressemitteilungen gelesen werden.
Michael Jessen meint
Das Thema Hells Angels Deutschland wird sich in nächster Zeit erledigt haben. Leider wurde der strategische Fehler begangen, Necati Coskun Arabaci, zum Präsidenten der Hells Angels Türkei zu machen. Auf so eine Idee kann eigentlich nur jemand kommen, der die deutsche Justiz für völlig debil hält oder selbst unterbelichtet ist. Da dies wohl bei Herrn Hanebuth nicht zutrifft, kann man wohl nur von Grössenwahn sprechen. Als Kölner Polizist kann ich nur sagen, Glückwunsch zum Eigentor ! Meines Erachtens und aus Kenntnisse diverser derzeitiger Ermittlungsvorgängen ist es meienr Meinung nach nur eine Frage der Zeit bis wir ein Vereinsverbot in Deutschland haben. Gott sei dank !
Christoph von Gallera meint
Schönen guten Morgen Herr Jessen,
Danke für Ihren Kommentar. Es ist in der Tat interessant zu beobachten, wie schillernd die Szene ist. Im Zuge der Recherchen zum Thema gab es verschiedene Gespräche mit Hells Angels-Vertretern. Es scheint ein breites Spektrum zu geben, von denen, die das klassische Betätigungsfeld haben, dessenwegen die HA in Schlagzeilen geraten sind bis hin zu denen, die sich genau von diesem Feld distanzieren Was mit Bezug auf Hannover nachwievor interessant ist, sind die tatsächlichen oder vermeintlichen Verbindungen von der HA-Szene in Politik. Wirtschaft und Justiz. Die Antwort der HA auf meine Anfrage ist Ihnen ja bekannt. Aus HA-Sicht sei ich einem Bären aufgesessen, den der Weserkurier in Umlauf gebracht habe. Eigenartig allerdings, dass ich bei meinen Recherchen zu den gleichen Ergebnissen kam wie die Kollegin des Weserkuriers.
Patrick Jane meint
Diese Wahl finden nicht nur sie als Polizist sehr fragwürdig und aus meiner Sicht auch traurig dieser Mann wird unsere Werte zu Nichte machen und diesen geliebten Club für sein Geschäft nutzen