JOURNALISMUS und INTERNET/POLITIK und WIRTSCHAFT/BILDUNG
Der Urheber der Vorgänge um die NPD-Wachmannaffäre während der Eröffnung des Keltenmuseums am Glauberg hat sich beim Mittelhessenblog gemeldet. Er war auf den Kommentar des Mittelhessenblog zu den Begleitumständen der Berichterstattung aufmerksam geworden. Der Mittelhessenblogkommentar selber wurde als Referenz des Kommentators eines Artikels bei Zeit-Online genannt. In Kürze wird auf dem Mittelhessenblog ein Artikel aus der Perspektive des Urhebers erscheinen. Er hat dem Mittelhessenblog eine Dokumentation zur Verfügung gestellt, die nach entsprechender Faktenüberprüfung veröffentlicht wird.
Zu den Hintergründen
Vor acht Tagen, am 6. Mai, war im Mittelhessenblog ein Kommentar über die Begleitumstände der Berichterstattung zur Glaubergeröffnung erschienen. Der Tenor dieses Kommentars ging dahin, wie es möglich sein kann, dass die meisten deutschen Medien, sobald es den tatsächlichen oder vermeintlichen Verdacht der Beteiligung von Menschen aus dem rechtsextremen oder linksextremen Umfeld an einer publikumswirksamen Veranstaltung gibt, quasi wie ein nach Pawlow auf ein bestimmtes Verhalten trainierter Hund, nur ein Verhaltensmuster kennen. In diesem Fall rückte mehr die Berichterstattung über einen NPD-Wachmann in den Vordergrund als die tatsächliche Leistung, die zur Museumseröffnung geführt hatte. Das Mittelhessenblog stellte dabei die Frage nach sauberer journalistischer Recherche und Glaubwürdigkeit, gerade im Zusammenhang mit sensiblen Themen. Im Zuge der Berichterstattung wurde gemeldet, dass die beiden Wachleute auf Drängen des Landes abgezogen wurden. Bei ZEIT-Online kommentierte Tina Groll am 12.Mai ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts. Danach darf die politische Gesinnung kein Kündigungsgrund sein. Auch nicht bei NPD-Mitgliedern oder deren Sympathisanten. Auf Grolls Kommentar gab es unter der laufenden Nummer 7 einen Leserbeitrag, der schreibt: „Das Urteil hier reiht sich ein (allerdings auf der anderen Seite) in die Behandlung der Wachmaenner, die NPD-Mitglieder sind, bei der Eroeffnung des Keltenmuseums“ und dabei auf das Mittelhessenblog verweist.
Wie der Urheber der NPD-Affäre am heutigen Sonnabend, 14. Mai, telefonisch dem Mittelhessenblog mitteilte, habe er nicht bedacht, welcher Lawine er damit losgetreten habe, dass er von seinem Gespräch mit einem der Wachleute verantwortlichen Museumsmitarbeitern berichtet hatte. Im Zuge der gesamten Affäre habe sich keiner der während der Eröffnung anwesenden Journalisten jemals mit ihm unterhalten. Stattdessen sei das aufgegriffen worden, was an Stellungnahmen und Pressemitteilungen seitens des hessischen Wissenschaftsministeriums verlautbart worden wäre.
Inzwischen ist die gesamte Affäre eskaliert und der Kopf der Museumsleiterin des Keltenmuseums wird gefordert. Unter anderem deswegen, weil einer der Wachleute den Holocaust geleugnet haben soll, weswegen die Staatsanwaltschaft in Gießen inzwischen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet habe. Mündlich und schriftlich versicherte der Mann der Redaktion des Mittelhessenblog , dass diese Behauptung nicht stimme und er dies so auch nicht gesagt habe.
Wie der Urheber der Vorgänge um die NDP-Affäre sagte, habe er sich deswegen mit seinen vollen Informationen an das Mittelhessenblog gewandt, weil dort als erstem Medium die Frage nach der Qualität der journalistischen Arbeit und deren Auswirkungen im Zusammenhang mit der NPD-Wachmannaffäre gestellt worden sei. Dies sei ihm glaubwürdig vorgekommen.
Kommentar von Tina Groll bei ZEIT-Online zum NPD-Urteil des Bundesarbeitsgerichts
Auszugsweise Dokumentation der unmittelbar nach der Eröffnung erschienenen Artikel:
Hessen-Tageblatt (Wiedergabe eine Stellungnahme des Parlamentarischen Geschäftsführers der SPD-Fraktion im Landtag)
n‑tv (Online-Angebot)
Update 17. Mai 2011: Wenn Sie diesen Artikel gelesen haben, sollten Sie den neuesten Stand hier nachlesen: Mittelhessenblogartikel vom 17. Mai 2011 . Der erste Artikel zum Thema ist als Kommentar am 6. Mai 2011 auf dem Mittelhessenblog erschienen.
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