POLITIK und WIRTSCHAFT
Sein Einsatz für die Gemeinde im westlichen Süden des Landkreises Marburg-Biedenkopf hatte ihm vor zwei Jahren eine krankheitsbedingte Auszeit beschert. Vor sechs Jahren hatte sich der heute 51-jährige parteilose Georg Gaul neben vier anderen Bewerbern um die Nachfolge des langjährigen SPD-Bürgermeister Hermann Brand bemüht und die Wahl mit 53 Prozent gewonnen. Nun ist er mit einer satten Mehrheit von 90,22 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung im Amt bestätigt worden. Dieses Mal war Gaul allerdings der einzige Kandidat.
Seinem Vorgänger Herman Brand sei es nicht gelungen, die Verstaldörfer in die Gesamtgemeinde Lohra zu integrieren. Darüber infomiert unter anderem das Lohra-Wiki. Insofern, weil vor allem die Kirchverser skeptisch gewesen waren, welche Rathauspolitik sie denn unter einem neuen Bürgermeister erwarten könnte, seien dort mit die größten Vorbehalte gewesen. Das wurde so am Wahlabend im Bürgerhaus von Lohra in Einzelgesprächen deutlich und so auch noch einmal am heutigen 3. Oktober aus dem Umfeld des Gemeindewahlleiters bestätigt. Umso stärker ist gerade aus Kirchvers das Bekenntnis zu Gauls Politik. Dort hatten sich 196 für ihn ausgesprochen, lediglich sieben gegen ihn. Mit Heimvorteil war Gaul auch in seinem Heimatortsteil Lohra unterwegs. Dort holte Gaul mehr als 92 Prozent. Wieso Gaul in Weipoltshausen rund 33 Prozent der Wähler gegen sich hat, ist ein Phänomen, das Rätsel beim Wahlleiter auslöst. In dem kleinen Sackgassendorf waren von 450 Einwohnern 136 zur Wahl gekommen. Gut ein Drittel stimmte gegen Gaul. Die Gesamtergebnisse der aktuellen Wahl können über die Seite der Gemeinde im Internet abgerufen werden, die Ergebnisse der Wahlen von 2005 über das Statistische Landesamt.
Für Gaul, der sich in seiner ersten Amtszeit unter anderem für die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Lohras eingesetzt hatte, stehen nachwievor keine einfachen Zeiten ins Haus. Aktuell steht die Regelung der Neuvergabe der Stromkonzession ins Haus. Hier prallen die Ansichten der CDU-Fraktion und von BfB auf die von SPD, Grünen und FWG. Die CDU möchte den Vertrag mit Eon als Partner fortgesetzt wissen, die SPD bevorzugt eher ein Zusammengehen mit den Stadtwerken Marburg in einem Energieverbund.
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