Auch aus dem Lahn-Dill-Kreis sind Einsatzkräfte in den Flutgebieten in Sachsen im Einsatz. Für sie wie für die Menschen in Grimma, Dresden oder Eilenburg an der Mulde wird es keine Entwarnung geben.
„Von Entwarnung kann keine Rede sein“, warnte Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Die Diplom-Meteorologin wies auf die inzwischen mit Wasser vollgesogenen Böden und Deiche hin. Das alleine sei ja schon bekannt. Was aber die Situation unsicher mache, das seien die unterschiedlichen Rechenmodelle, mit denen gegenwärtig gearbeitet werden müsse. Dass aktuell (7. Juni.) die Lage im Nachbarland Tschechien, insbesondere in den Regionen Aussig, Prag, Mittel- und Südböhmen, keineswegs dazu geeignet ist, die Hände in den Schoß zu legen, das verrät ein Blick auf die Wetterangaben bei Meteoalarm. Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss der verschiedenen nationalen Wetterdienst in Europa. Aktuell sind dem Dienst bis auf Litauen nahezu alle Länder des EU-Raums angeschlossen.
Konkrete Prognosen sind schwierig
Wie Paetzold sagte, sei es deswegen auch schwer, konkrete Angaben über die Pegelstandentwicklungen zu geben: Um die Pegelhöhen zu ermitteln, werden die erwarteten Regenmengen an die Hochwasserzentralen weitergegeben. Diese nehmen die eigenen erfassten Wasserabflussdaten, um daraus in Verbindung mit den Daten des Wetterdienstes die Pegelhöhen zu ermitteln. Weil zur Zeit nun einerseits das Modell für Frankreich vorliege, anderseits das für die sächsisch-tschechische Region, sei es schwierig, konkrete Prognosen abzugeben. Wie Paetzold sagt, werden dann verstärkt durch das aus Frankreich heranziehende Tief Niederschlagsmengen zwischen 50 und 80 Litern erwartet. Das dauere aber bis Montag. Bis dahin zieht das Tief über Deutschland hinweg (einen Eindruck gibt die Aufnahme von Meteoalarm von 15.30 Uhr. Dort ist gelb eingefärbt das Tief zu erkennen, das sich von Frankreich aus in Bewegung gesetzt hat. Gleichzeitig ist das rot eingefärbte Gebiet über der Mitte der Tschechischen Republik zu sehen, an das die ebnfalls gelb eingefärbte Zone angrenzt, die sich über Sachsen erstreckt.
Hilfe aus dem Lahn-Dill-Kreis in Sachsen und Rheinland-Pfalz
Um den Sachsen zu helfen, hatten sich auch aus dem ebenfalls in Mittelhessen liegenden Lahn-Dill-Kreis Helfer des Technischen Hilfwerks nach Grimma und Eilenberg auf den Weg gemacht. Eine konkrete Anforderung größerer Verbände habe es vom Hessischen Innenministerium aus dem Lahn-Dill-Kreis noch nicht gegeben, erklärte Wolfgang Blicker für die zuständige Abteilung für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz beim Lahn-Dill-Kreis. In Grimma seien derzeit zwölf Helfer des THW-Ortsverbands Dillenburg im Einsatz, vom Wetzlarer Ortsverband seien weitere elf in Eilenburg, um dort zu helfen. Aus Wetzlar, dem Sitz des zentralen hessischen Katastrophenschutzlagers hatte der Wetzlarer THW-Ortsverband bereits den Transport von Sandsäcken übernommen.
Aus dem Lahn-Dill-Kreis kam aber am 2. Juni bereits Hilfe für Rheinland-Pfalz: In Koblenz hatten zehn Feuerwehrleute aus Herborn das Hochwasserschutzsystem des Lahn-Dill-Kreises in der Stadt aufgebaut, in der Rhein und Mosel zusammenfließen.
Dass es während des Abrufes der Hilfe zu Ungereimtheiten kam, hatte das Mittelhessenblog schon aus Sachsen-Anhalt berichtet. Dort hing es damit zusammen, dass der Landkreis zunächst nicht die Entschädigungen für Verdienstausfälle zahlen wollte – bis der Katatstrophenfall offiziell eingetreten sei. Die Helfer aus Mittelhessen, zumindest aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und dem Vogelsbergkreis hatte nun wohl ein vergleichbares Schicksal getroffen. Zumindest hätten sie erst unverrichteter Dinge in Dresden herumgesessen bis sie schließlich in Mühlberg zur Deichsicherung gerufen wurden, berichtete Radio FFH
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