POLITIK und WIRTSCHAFT/COMPUTER und INTERNET
„Eigentlich betrifft das, was wir hier machen, nur die Mitarbeiter in den Behörden“, umreißt Stefan Thomas Sinn und Zweck der Hausmesse der ekom21. Thomas ist Pressesprecher des Unternehmens in der Carlo-Mierendorff-Straße in Gießen und hatte kürzlich alle Hände voll zu tun. Denn in dem Gebäude des ehemaligen Kommunalen Gebietsrechenzentrums in Gießen hatten sich für die erste Veranstaltung dieser Art über hundert Fachleute aus vorwiegend mittel- und südhessischen Kommunen, Kreisverwaltungen und anderen Behörden getroffen, um sich über den neuesten Stand in öffentlicher EDV-Technik zu informieren. Diese Woche am Mittwoch soll die gleiche Veranstaltung noch einmal in Kassel stattfinden, so Thomas.
Wie Thomas sagt, spiele das Thema E‑Governement eine immer größere Rolle, genauso sind aber Entwicklungen wie Owi21 oder Mobs21 aus Sicht der Ekom21 Prüfsteine, bei denen das Voranschreiten moderner Technik sichtbar werde. E‑Governement bedeutet nicht anderes, als das Wege wegfallen, die etwa Gießener, Staufenberger oder Einwohner anderer Kommunen sonst erledigen müssten, um etwa ihre Hunde anzumelden oder Angelegenheiten rund um die Müllabfuhr zu besorgen. „Wer die Möglichheit hat, kann das alles dann direkt über das Internet erledigen“, erklärt Steffi Lemke, Kundenberaterin der Ekom21. Für die Behörde wiederum bedeute der Einsatz , dass an entscheidenden Stellen Papier eingespart, somit Kosten verringert würden. E‑Government bedeute aber nicht, dass Menschen, die ihre Dinge lieber auf konventionelle Art erledigen, dies mit der Zeit nicht mehr könnten. „Das wird es wohl immer geben, solange Menschen dies wollen.“
Eine andere Variante moderner Verwaltungsarbeit stellte Norman Albert in Gießen mit dem „Mobs21“ vor. „Da ist ein ganzes Einwohnermeldeamt im Koffer“, erläuterte Ekom21-Sprecher Thomas. Ausgestattet mit Scanner, Ausweiselesegerät und Laptop könnte der Mitarbeiter, den die Verwaltung auf den Weg schicke, so alle Arbeiten rund um Um- und Anmeldungen und andere melderechtliche Fragen. Die Technik hat allerdings eine kleine Einschränkung: Sie funktioniert nur mit dem neuen biometrischen Personalausweis. Und der, so sagen die Ekom21-Mitarbeiter auf Nachfrage, habe in der Bevölkerung wohl einen etwas schweren Start.Bislang gebe es in Hessen sieben Kommunen, die mit dem Koffer arbeiten würden, darunter auch Niddatal.
Als Renner bezeichnete Marc Dann eine andere Entwicklung die ebenfalls in Gießen vorgestellt wurde: Mobile Erfassungsgeräte, die den Ordnungsämtern die Arbeit auf der Jagd nach Parksündern und anderen Verkehrsteilnehmern erleichtern sollen. Mit den Geräten, entweder Smartphones oder Tablet PC, könnten die jeweiligen Tatbestände samt Foto gleich erfasst und zur weiteren Bearbeitung übermittelt werden. Wie Dann sagt, habe man sich bei der Entwicklung angesichts der immer stärkeren Verbreitung von Android als Betriebsystem auf Smartphones bewusst dafür entschieden. „Sofern Sie Android auf Ihrem Smartphone haben, könnten Sie die Software auch installieren“, erklärte Dann.
Die Ekom21 beschäftigt in Gießen rund 120 Mitarbeiter, insgesamt mit Kassel und Darmstadt 440 .
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