Kurz vor 19 Uhr wurden die Menschen in der Region Mittelhessen, Rhein-Main und Franken von einem Doppelknall überrascht.
„Das waren Jets der Bundeswehr, die die Schallmauer durchbrochen haben“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelhessen auf Nachfrage. Die ersten Anrufe wegen des Doppelknalls habe es gegen 18.55 Uhr im Präsidium gegeben. „Die Bundeswehr hat uns bestätigt, dass hier Flieger auf einer Route aus dem Donauraum über eine Route Würzburg und Fulda Richtung Ruhrgebiet unterwegs waren“, hieß es weiter. Diese Angaben wurden ebenfalls von der Deutschen Flugsicherung in Langen bestätigt. Weitere Informationen lägen zu diesem Zeitpunkt (Freitag, 14. Juli, 20.47 Uhr) nicht vor. Auch beim für militärische Luftbewegungen im deutschen Luftraum zuständigen Luftfahrtamt der Bundeswehr in Köln lagen zu diesem Zeitpunkt noch keine weiteren Informationen vor, ebensowenig war der Leiter Flugsicherung des Standorts in Neuburg zu erreichen. Der Fliegerhorst wird vorrangig vom Taktischen Jagdgeschwader JG 74 benutzt.
Allerdings klärt das Luftfahrtamt der Bundeswehr über Einzelheiten zu Überschallflügen unter der Woche in einer Informationsschrift auf. Danach sind Testflüge, bei denen die Schallmauer durchbrochen wird, werktags von 8 bis 20 Uhr möglich. Von 12 bis 14.30 Uhr herrscht Mittagspause. Außerdem finden diese Testflüge in einer Höhe von rund 11 Kilometern (11000 Meter oder 36000 Fuß statt). Bei einem Überschallflug überschreitet das Flugzeug eine Geschwindigkeit von 1188 km/h.
Infonummern und Schadensregulierungen
Für Bürger, die sich näher informieren wollen, hat das Amt eine kostenfreie Telefonnummer eingerichtet: Unter 0 8 0 0 – 8 6 2 0 7 3 0 kann anrufen, wer sich beschweren oder einen Schaden durch einen Überflug melden will. Das Telefon ist von Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr sowie Freitag von 8 bis 12.30 Uhr besetzt. Ansonsten läuft ein Anrufbeantworter oder man kann sich per Mail via FLIZ@bundeswehr.org oder via Fax über 02203–9082776 schriftlich an das Luftfahrtamt wenden.
Hat der Überschallknall eines Flugzeugs das Dach beschädigt oder für Risse im Fensterglas gesorgt oder andere Schäden verursacht, kümmern sich die verschiedenen Wehrbereichverwaltungen. Für Hessen und damit auch Mittelhessen ist die WBV in Wiesbaden zuständig. Zu erreichen via Telefon unter 0611–799-3105/3102 oder per Fax via 0611–799-1699 . Die Postadresse ist: WBV West, Dezernat II/6 Außenstelle Wiesbaden, Moltkering 9, 65189 Wiesbaden. Für den bayerischen Raum und damit auch die Region Franken ist die WBV in München zuständig: WBV Süd, Dezernat II/6 Außenstelle München, Dachauer Strasse 128, 80637 München. Telefonisch unter 089‑1249-2702 und per Fax über 089‑1249-2209
2016 hatte im September ein Überschallknall die Menschen in Mittelhessen und im Rhein-Main-Gebiet übrigens auch aufgeschreckt. Damals waren zwei britische Piloten für den Lärm verantwortlich. Sie flogen Eurofighter.
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