COMPUTER und INTERNET/POLITIK und WIRTSCHAFT
Microsoft war gestern, OpenSource ist das Gebot der Stunde. Sagt mehr oder weniger deutlich ein aktueller Beitrag auf ZDF-Online. Zur Ankündigung, dass Microsoft sein eigenes Programm OfficeXP nicht weiter unterstützt. Die Nachricht hat gewissermaßen einen historischen Wert: Programme wie Staroffice, aus grauen Vorzeiten AmiPro, oder OpenOffice und dessen neueste Abspaltung LibreOffice sind Namen, die in früheren Zeiten nur Systembetreuern oder insgesamt den EDV-Experten eines Unternehmens, einer Behörde etwas sagten. Oder Physikstudenten und selbstredend Informatikern. In den Naturwissenschaften und eher technisch orientierten Berufen war die Überlegenheit von Software aus dem Nicht-Microssoft-Bereich ohnehin bekannt. Davon legen Diskussionen in verschiedenen Nutzerforen oder auch in den diversen Linux-User-Gruppen ein beredtes Zeugnis ab.
Inzwischen ist OpenOffice als Alternative zu dem kostenpflichtigen Office-Paket von Microsoft auch unter Privatanwendern längstens bekannt. Gibt es die Software doch zum freien Herunterladen im Internet oder auf den diversen Software-DVD, die Fachzeitschriften beigefügt sind.
Die Nachricht dürfte nicht nur für Entscheider im mittelhessischen Raum interessant sein. Vor kurzem erst hatte das Außenministerium, das bis dato als Vorreiter in Sachen OpenSource galt, damit Schlagzeilen gemacht, dass es dem „Pinguin“ einen Laufpass gab. So titelte die ZDF-Online-Redaktion am 4. März 2011. In dem ZDF-Beitrag wurde eine Hausmitteilung des Auswärtigen Amtes zitiert, wonach das Ministerium sowohl in Berlin wie auch den Auslandsvertretungen wieder auf Microsoft Office und Windows XP umschwenke. Unter Rotgrün war sowohl aus Gründen der Kostenersparnis wie auch der größeren Unabhängigkeit wegen 2002 der Wechsel zu OpenSource und Linux eingeleitet worden. Der neuerliche Schwenk des deutschen Außenministerium hatte auch beim französischen Nachbarn für Aufmerksamkeit gesorgt. Nun scheint es, als ob die Argumente der jetzigen SPD-Opposition hinsichtlich Kosten und Unabhängigkeit im Nachhinein Schützenhilfe von Microsoft selbst bekommen. Denn: Microsoft selber plädiert dafür sein eigenes Office-Programm, Office XP nach Möglichkeit schnell von jedem Rechner zu verbannen, weil es sonst zu einem untragbaren Sicherheitsrisiko werde.
Links: Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik
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Andreas meint
Hallo,
als Systemadministrator in einer mittelständischen Genossenschaftsbank kann ich dem oben stehenden Artikel nur zustimmten. Lange Zeit war die Dominanz von Microsoft beim Betriebssystem Windows und Office ungebrochen.
Doch auch in unserer Branche tut sich etwas: Aktuell installieren wir überwiegend OpenOffice als Bürosuite und seit einiger Zeit laufen interne Tests, wie und wo Windows durch Linux abgelöst werden kann.
Ich denke in den nächsten Jahre wird sich dieser Trend noch verstärken.
Mit freundlichen Grüße