Eine kurzfristig auf die Beine gestellte Benefiz-Show und ebenso in kurzer Zeit entstandenes Rechercheprojekt um Oskar Schindler: Die beiden mittelhessischen freien Journalisten Christoph v. Gallera (Biebertal) und Hans Magnus Pechel (Marburg) betreten mit dieser Aktion Neuland: Bei der Recherchefinanzierung, der Suche nach potentiellen Medienpartnern und der Verbindung lokaler und regionaler Bezüge in zwei Staaten. Am 17. Juni findet ab 18 Uhr im Bürgerhaus von Rodheim in Biebertal eine vierstündige Show mit Rock, Blues, Soul, Kabarett und Stand-Up-Comedy mit dem Duo Paul-Simpson Project aus Hohensolms, den Singer/Songwritern Rami Hattab aus Wiesbaden und „Holle B. meets Cowabunga“ aus Wörth am Main sowie dem Stuttgarter Kabarettisten Benny Illgner statt. Illgner wird die Veranstaltung auch moderieren.
Paul-Simpson Project wird unter anderem ein neues Lied vorstellen, das für das Schindler-Recherche-Projekt geschaffen wurde. Mit Rami Hattab und Benny Illgner kommen zwei Künstler nach Mittelhessen, die jeder für sich inzwischen bundesweit als erfolgreiche Aufsteiger in der Singer/Songwriter- und der deutschsprachigen Kabarett- und Comedyszene gehandelt werden. „Holle B. meets Cowabunga“ ist seit rund sieben Jahren eine feste Größe in der fränkischen Kulturszene,wagt zum ersten Mal einen Auftritt nördlich der Mainlinie und ist auf die Reaktionen der Mittelhessen gespannt.
Offizieller Beginn ist um 18. 30 Uhr, der Eintritt kostet 7 Euro. Der Erlös der Veranstaltung soll in die Recherche und anschließende DVD-Produktion rund um das Schicksal und die weitere Zukunft der alten Fabrik von Oskar Schindler in Brnenec/Brünnlitz in Nordmähren fließen. Zentraler Bestandteil ist eine Recherche an Ort und Stelle. Die DVD soll auch Antworten auf Fragen des Publikums liefern und Grundlagen für neue Aspekte in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung.
Mindestens die Internetgemeinde hatte seit 29. März, die Möglichkeit, dieses Projekt von Anfang an mitzuverfolgen. Auf Facebook wurde am 29. März die Seite „Rettet Oskar Schindlers Fabrik vor dem Abriss“ eingerichtet, wenig später kam die Seite startnext.de/schindlerfabrik1 dazu. Startnext ist eine 2010 gegründete Plattform für Kultur- und Medienprojekte aus dem deutschsprachigen Raum, bei der Projektstarter die Öffentlichkeit mit einbinden können – mit der Chance, darüber Finanzierungspartner zu finden. Das mittelhessische Projekt gehörte von Anfang an zu den besonders empfohlenen. Inzwischen hat Startnext dem Projekt attestiert, Pionierarbeit zu leisten.
Als klar wurde, dass es auch Bezüge zur mittelhessischen Region gibt, wurde das Projekt auf dem Mittelhessenblog vorgestellt, das Christoph v. Gallera seit Anfang 2010 betreibt. Im Zuge des mittelhessischen Teilaspekts wurde die Idee geboren, Interviews mit Zeitzeugen zu führen, die Schindler während seiner Zeit in Hessen und Mittelhessen erlebt haben. Die entsprechenden Kontakte sind inzwischen geknüpft.
Dritter Mann im Team ist der in Prag und Brüssel lebende Historiker Alfons Adam, der die Arbeit mit Fachrecherchen und als Dolmetscher unterstützt.
Während der Benefiz-Show können die Zuschauer erklären, wie sie zu Schindlers Aktion stehen, der im entscheidenden Moment Zivilcourage gezeigt hatte und damit rund 1200 Menschen das Leben vor dem sicheren Tod durch die NS-Diktatur rettete.
In der Tschechischen Republik unterstützt die Landeszeitung der Deutschen das Projekt mit einer eine Dolmetscherin während der Recherche in Brnenec. In Deutschland gehören in Mittelhessen die Gemeinden Biebertal und Hohenahr zu den offiziellen Unterstützern. Weitere Unterstützer sind der ehemalige parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kasparick aus Brandenburg, sowie Andreas Stein aus Kassel, Vorsitzender des Forums für Bildung, Wirtschaft und Entwicklung.
Die Informationen zum Projekt werden im Internet regelmäßig auf den Seiten startnext.de/schindlerfabrik1 , https://wwwfacebook.com/RettetOskarSchindlersFabrikVorDemAbriss und auf mittelhessenblog.de aktualisiert.
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