Kunst regt Gespräche und Gedanken an. Dass Kunst auch einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor darstellt, wurde während einer Geschäftsneueröffnung in Heuchelheim im Landkreis Gießen deutlich.
Wo früher Zigarren hergestellt wurden, tummeln sich schon seit vielen Jahren vorwiegend High-Tech-Betriebe: Im Gewerbepark Rinn und Cloos in Heuchelheim. Seit heute gibt es dort allerdings auch eine Anlaufstelle für aktive Kunstliebhaber: Unter dem Namen „Artikum“ führt Jürgen Kolmer dort mit seiner Mutter Uta mit einem neuen Konzept das Bilderrahmengeschäft fort, das bis Juli 2013 noch in direkter Nähe des Güterbahnhofgeländes in Gießen war.
Unter Bilderrahmenfabrik Kolmer war das Geschäft bekannt worden. Der Geschäftsraum, in dem die Rahmenwerkstatt und der Verkauf direkt unter einem Dach stattfanden, hatte mit der Nachbarschaft zum Güterbahnhofsgelände zwar einen gewissen Charme. Aber der Raum, in dem nun Artikum neu beginnt, sei mit seiner Umgebung schon lange ein Traum gewesen. Nach einer längeren Pause, in der das alte Geschäft geschlossen war, habe sich nun jetzt die Gelegenheit geboten, nachdem der Raum frei geworden sei. Die Chance habe sie genutzt.
Neu im Konzept seien nun das komplette Farbenangebot von Schmincke. „Der Vertreter hat uns gesagt, dass wir damit die Lücke schließen, die Karstadt in Gießen hinterlassen habe“, erklärte Uta Kolmer während des Eröffnungstages. Ebenfalls neu im Programm sei eine Auswahl unter Leinwänden von über 50 verschiedenen Formaten. Karstadt war bis zu seiner Umgestaltung ein Vollsortimenter gewesen. Sprich, vom Pinsel über Brötchen und Golfschläger bis zum Spitzendessous hatte man im Grunde alles kaufen können. Nach der Übernahme durch Investor Nicolas Berggruen im Oktober 2010 hatte dann die Veränderung des Warenangebotes begonnen. Das ehemals umfangreiche Sortiment rund um Farben, Pinsel, Rahmen und andere Artikel für den Künstlerbedarf wurde dann drastisch reduziert. Der Farbenhersteller Schmincke gilt laut einem Unternehmensportrait im Handelsblatt als erste Adresse unter Malern. Der Firmenvertreter sei froh gewesen, mit Artikum nun im mittelhessischen Kerngebiet wieder in der Größe vertreten zu sein, wie dies ehedem bei Karstadt der Fall gewesen sei.
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