Die Auswärtigen Ämter der Bundesrepublik, der Schweiz und anderer Länder warnen inzwischen vor Reisen in die Ukraine. Weil die Lage zu unsicher ist. Die Folgen der Politik, die in Kiew, Simferopol, Moskau, Berlin, Brüssel, Paris oder Washington D.C. beschlossen wird, haben am Ende die einfachen Menschen auszubaden. Egal ob Ukrainer, Russe oder andere. Deswegen unterstützt das Mittelhessenblog diesen Aufruf der Ukrainehilfe Breitscheid St. Laurentius Gemeinschaft.
Wie Vereinsvorsitzender Heinrich Benner im Telefonat mit dem Mittelhessenblog sagte, habe sich der Verein entschlossen, trotz aller aktuellen Schwierigkeiten wieder für die Menschen in der Ukraine zu sammeln. Dafür werde nun das Sammellager in Dillenburg-Frohnhausen wieder für Spendenannahmen zu öffnen.
Das Lager ist in der Industriestraße. Möglichkeiten, „saubere und intakte“ Sachspenden abzugeben, gibt es jeweils von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr an folgenden Tagen:
- 29. März,
- 5. April,
- 12. April
- 26. April
Eine mobile Spendenannahme in Herborn soll es außerdem am 12. April von 9.00 bis 12.00 Uhr auf dem Parkplatz des Herkules-Lebensmittelmarktes geben. Wie Benner sagt, hoffen die Helfer wegen steigender Kosten auch auf Barspende als Transportkostenbeteiligung, wenn die Sachspenden abgegeben werden. „Wir hoffen auf das Verständnis der Spender“, so Benner. Es sei sicher nicht in deren Sinne, dass die gute Bekleidung teilweise in Secondhand-Läden verkauft würde, um die Transporte zu finanzieren. Dies würde auch dem Motto der Ukrainehilfe Breitscheid „Hilfe die ankommt“ widersprechen. „Unsere Helfer setzen alles daran so kostengünstig wie möglich die gestellten Aufgaben zu erledigen. Niemand im Team erhält für die ehrenamtliche Arbeit eine Vergütung oder Aufwandsentschädigung“, sagte Benner. Dafür sei aber auch gewährleistet, dass die Spenden bei den Bedürftigen in der Ukraine ankommen.
„Strafzölle für Hilfsgüter wurden aufgehoben“
Seit 5. Februar seien die „ominösen Strafzölle“ aufgehoben und so hätten die Hilfsgüter aus dem Jahr 2012 endlich an die Bedürftigen verteilt werden können. Die Sorge der Ukrainehelfer, dass die eingelagerten Güter durch Umwelteinflüsse Schaden genommen hätten, seien unbegründet gewesen. Bei der letzten Reise konnten unter Zollaufsicht die Lager geöffnet und begutachtet werden. Es bedurfte intensiven und geduldigen Verhandlungen unter Einschaltung der deutschen Botschaft und einiger Vorsprachen bei den entsprechenden Ministerien und Behörden in Kiew wegen der Klärung der Zollprobleme. Durch die Verlagerung der Zuständigkeit für die Genehmigung der Lieferungen als humanitäre Waren, wurden die Lagerfristen in den Zollagern überschritten und somit wurden „Strafzölle“ fällig, die weder die Ukrainehilfe Breitscheid noch deren ukrainische Partner zu verantworten hatten.
Inzwischen konnten nicht nur die fünf Lieferungen aus 2012, sondern auch über 3.500 anderer Organisationen in der ganzen Ukraine verteilt werden. Die sechs LKW-Lieferungen aus 2013 nach Volodymyr-Volynsky wurden inzwischen ebenfalls verteilt ebenso die „Weihnachtspäckchen von Herzen“. Über diesen hätten sich besonders die Kinder gefreut. Nun warte man in Brody, Pidkamin und Volodymyr-Volynsky dringend auf den Transport im Mai. Die Helfer der Ukrainehilfe Breitscheid planen weiter und hoffen auf die großzügige Mithilfe der Spender.
„Russland hat Rentenzahlungen eingefroren“
Durch die politische Lage in der Ukraine ist derzeit die Hilfe wichtiger denn je. Viele Rentner, die ihre Rentenzahlungen von der russischen Armee erhielten, stehen derzeit mittellos da, weil Russland die Rentenzahlungen eingefroren hat, was zur Folge hat, dass diese Menschen nicht mehr wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen.
Daher sei der Ansturm auf die St. Laurentius Suppenküche in Brody größer denn je. „Im Dezember konnten wir wieder die Suppenküche öffnen und Lebensmittelvorräte bis Mai einkaufen. Inzwischen ist der Bedarf aber so hoch, dass wir dringend Spenden brauchen, um die Suppenküche weiter offen zu halten. Wir wollen, dass jeder Bedürftige täglich eine warme Mahlzeit haben kann. Unsere ukrainischen Partner haben uns gesagt, dass sich die Zahl der Bedürftigen verdreifacht hat. Deswegen hoffen wir jetzt auf viele Spender für unseren nächsten Hilfstransport.“ Der soll, wenn alles nach Plan läuft, am 9. Mai in die Ukraine aufbrechen. Wie Benner sagt, werde dies aber nur dann möglich, wenn eben viele Spenden und Unterstützungen zusammenkämen. Wer mehr wissen möchte, kann sich direkt unter 02777–912952 bei Benner informieren. Zur Website der Ukrainehilfe geht es hier. Allerdings werde diese gerade überarbeitet, weswegen manches zur Zeit noch nicht so perfekt sei, erklärt Benner gewisse Unregelmäßigkeiten beim Aufrufen der Seite.
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*Interaktive Karte zum Hilfstransport
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