Kennen Sie das auch, kennt Ihr das auch? Man gerät in eine brenzlige Situation, kommt heil aus dieser heraus. Zufall, denkt man dann. Eben Glück gehabt. Nur dann geschehen solche Situation zum zweiten Mal, zum dritten Mal. Und immer geht es um Situationen, die einen, wenn es schief, die Gesundheit und schlimmer noch, das Leben kosten können. Ist das einfach nur Glück oder eine wiederholte Verkettung der richtig getroffenen Entscheidungen im richtigen Moment? Oder passt „da oben“ tatsächlich jemand auf?
Was war geschehen? Eigentlich wollte ich zum Journalistentag nach Nordrhein-Westfalen. Ins große U nach Dortmund. In den vergangenen Jahren schon lange vorgehabt. Die Veranstaltung gibt es seit 2005. Und ich wollte immer dort hin. Ging bloß nie. Meistens terminliche Gründe. In diesem Jahr nun, wäre endlich einmal Zeit gewesen und eigentlich die aktuelle Lage auch so, dass es durchaus interessant wäre. Der Medienmarkt im Umbruch, die Gelegenheit, alte Kontakte aufzufrischen und neue zu begründen. Kurzum, ich hatte mich auf diesen Journalistentag 2014 in NRW gefreut. Zumal ich, wie ich das heute auf der Website des Journalistentags erfahren hatte, wohl einer der letzten Glücklichen war, der sich noch anmelden konnte. “ Da wir im Dortmunder U an eine Kapazitätsgrenze stoßen, mussten wir die Anmeldung leider schließen.“ Es hätten sich über 700 angemeldet, so viel wie noch nie. Das Dortmunder U sei einfach zu klein für diese Menge. Und ich war ein Teil dieser Menge auf dem Weg dort hin.
Weit sollte ich allerdings nicht kommen: Kurz nach der Autobahnauffahrt Blasbachtal sollte es im Baustellenabschnitt Richtung Dortmund zum autotechnischen Showdown kommen: Am Ende des Abschnitts wollte ich wieder beschleunigen, um von den in der Baustelle erlaubten 80 Stundenkilometern auf 100 zu kommen, also durchschnittlich normale Reisegeschwindigkeit. Doch mitten im Beschleunigungsvorgang bekam der Wagen „Schluckauf“ und ging dann aus. Da ich auf der linken Spur war, weil ich wegen des Beschleunigungsvorgangs an den anderen rechts fahrenden Wagen vorbeiziehen wollte, musste ich nun sehen, dass ich schnell auf die rechte Spur kam. Mit dem Ziel, die in Sichtweite liegende Parkplatzeinfahrt zu erreichen. Mit knapper Mühe und Not gelang mir das noch. Auf dem Parkplatz schließlich ging nichts mehr.
Wäre es mir nicht gelungen, mich mit dem muckenden Auto aus der Schlange der vorbei fahrenden Autos zu entfernen, dann würde ich vermutlich nicht hier sitzen und diese Zeilen schreiben.
Vor Jahren war auf dem Gießener Ring ähnliches geschehen: Auf einer ausgefahrenen Spur in der Kurve eines Zubringers sprang mein damaliger Wagen bei starkem Regen und deswegen geringer Geschwindigkeit (rund 30 km/h) „aus der Spur“ und rutschte im Zeitlupentempo auf die Mittelleitplanke zu. Erlaubt waren in der Kurve 60 km/h. Nur, bei nasser oder rutschiger Fahrbahn heißt es ja immer: Den Fahrstil und die Geschwindigkeit anpassen. Welche Geschwindigkeit wäre in dem Fall richtig gewesen: 10, 15, 20 oder eben 30 km/h. Ich hatte mich eben für die Geschwindigkeit als langsam genug entschieden. Offensichtlich die falsche Entscheidung. In der Folge touchierte der Wagen, ein Passatkombi die Mittelleitplanke, worauf die Motorhaube aufsprang und die Schnauze leicht eingedellt wurde.. Ich hatte nur den Gedanken, schnell irgendwie von der Autobahn zu kommen. Mit der nahezu senkrecht nach oben zeigenden Motorhaube fuhr ich auf die Seite. Kaum erledigt, kamen die nächsten Autos von hinten angebraust. Ein, zwei Minuten früher und sie wären in den querstehenden Wagen hineingerast.…
Solche Erlebnisse geschehen nicht häufig. In der Regel. Nur wenn sie geschehen, dann fragt man sich schon, ich zumindest, ob trotz aller Möglichkeiten, den Ursprung des Lebens, aller Ansätze, unser Universum mit den Mitteln der Astronomie, der Astrophysik und anderen Naturwissenschaften zu enträtseln, nicht doch eine Instanz existiert, die sich unserer menschlichen Vorstellungskraft entzieht – und einen in bestimmten Augenblicken unbewusst die richtigen Entscheidungen treffen lässt.…Ob diese Instanz nun Gott, Allah, Jahwe oder anders heißt.…..
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