Aktualisierte Fassung. Stand 28. März 2013, 21.24 Uhr
„Ich war gerade beim Holzmachen, als der Alarm kam“, berichtete Jörg Wallbruch von der freiwilligen Feuerwehr Oberlemp und Bermoll. Um 15.35 Uhr wäre die Alarmierung gekommen, das nicht weit von der L 3052 ein Auto auf dem Feld lichterloh brannte. Kein Unfallwagen, auch keine „Warmsanierung“, also der Versuch, auf krummen Wegen sich möglicherweise Geld für ein neues Auto zu besorgen. Mit einem Verbrechen hatte der Wagen aber dann doch zu tun. Einem Banküberfall. Die Polizei möchte nun wissen, wer mehr weiß.
Dass irgendetwas frisch geschehen sein musste, war an diesem Gründonnerstagnachmittag zu merken. Streifenwagen, die an den Autobahnauffahrten zur A 45 bei Blasbach standen, an den Kreuzungspunkten der Landstraßen zwischen Hohenahr, Bischoffen, Polizeihubschrauber in der Luft. „Wir waren auch überrascht, als wir hörten, es sei ein Fluchtfahrzeug. Das ist dann schon etwas aus dem Rahmen fallend“, berichtet Wallbruch über Einsätze, die übers Jahr verteilt anfallen. In der Regel stehen sie nicht in Verbindung mit den Folgen kriminellen Handelns.
Was war geschehen: Zwei bewaffnete Bankräuber hatten versucht die Filiale der Sparkasse Marburg-Biedenkopf in Kirchvers zu überfallen, das zur Südkreisgemeinde Lohra gehört. Das sei gegen 14.35 Uhr gewesen. Dunkel maskiert waren die beiden zwischen 1,70 und 1,80 großen Männer in die Bankfiliale eingebrochen und hatten die einzige anwesende Bankmitarbeiterin mit der Waffe bedroht, mussten dann aber ohne Beute wieder abziehen. Bei ihrer Flucht benutzten sie einen in der Nacht vorher im Lahn-Dill-Kreis gestohlenen Fiat-Lieferwagen mit zwei gelben Warnleuchten auf dem Dach mit dem Kennzeichen LDK-YE 364. Warum die beiden verhinderten Bankräuber ihr Fluchtauto auf einem Wiesenstück oberhalb der L 3052 zwischen Bermoll und Bellersdorf brennend zurück gelassen haben und wie sie dann ihre Flucht fortgesetzt haben, das weiß zur Zeit noch niemand.
Gegenwärtig (Stand 28. März 2013, 20.02 Uhr) gebe es jedenfalls noch keine neuen Erkenntnisse, hieß es beim Polizeipräsidium Mittelhessen. Die zuständige Kripo in Marburg-Biedenkopf jedenfalls möchte vor allem hierzu Hinweise haben: Ist das Fluchtauto schon in Kirchvers aufgefallen? Ist das Fahrzeug irgendwann in der Zeit zwischen 14.40 Uhr und 15.50 Uhr zwischen Kirchvers und Bermoll jemandem aufgefallen? Kann jemand etwas zu den Fahrzeuginsassen sagen? Hat jemand einen Fahrzeugwechsel gesehen und hat jemand beobachtet, wie zwei Leute von dem brennenden Fiat-Transporter davongerannt sind? Wer näheres weiß, möge sich bitte unter dieser Nummer bei der Kripo Marburg melden: 06421/406–0
Aktueller Sachstand 28. März 21:24 Uhr
Inzwischen gibt es einen neuen Nachrichtenstand laut einer Mitteilung der Kripo in Marburg. Danach mussten die Täter ihr Fluchtfahrzeug erst einmal betanken auf der Strecke von Driedorf (bei Herborn) nach Kirchvers. Denn als sie es stahlen, sei der Tank leer gewesen. Die Polizei sucht nun auch nach Tankstellenbetreibern, denen der Fiat Scudo aufgefallen war. Er hat neben den zwei Warnleuchten im Originalzustand auch orange und weiße Signalstreifen an den Seiten.
Schreibe einen Kommentar