In einem Schlachthof werden in der Regel Tiere geschlachtet. In Gießen werden im Schlachthof allerdings schon lange keine Tiere mehr geschlachtet. Sondern nur noch zerteilt. Seit August 2012. Welche Zukunft das denkmalgeschützte Gebäude haben wird, das zur Zeit noch vom Pächter des Geländes, der Emmendinger Fleischgroßhandlung Färber genutzt wird,das hängt vom Willen der Gießener Stadtverordneten ab. Die darüber genau entscheiden müssen wie über die Zukunft der Kongresshalle.
2014 soll bekanntlich das Großereignis Landesgartenschau stattfinden. Ob sich ein gammliger Schlachthof dann gut macht? Während für die Landesgartenschau inzwischen schon diverse Bauarbeiten begonnen haben, die die Meinungen der Gießener allerdings haben aufeinanderprallen lassen, abgesehen von der zentralen Frage, ob die Landesgartenschau denn überhaupt nötig und das Geld nicht besser für drängendere Aufgaben auszugeben sei, scheint der Schlachthof das zu tun, was bei Fleischprodukten eher nicht gern gesehen wird: Er gammelt vor sich hin. Und dieses wird er vermutlich solange tun, bis die Zukunft des Schlachthofs und des Geländes entschieden sein wird. Mit Gammelobjekten in privater Hand hat man in Gießen seine Erfahrung: Das Alte Postgebäude und das 2012 abgerissene, eigentlich denkmalschutzwürdige Haus Samen-Hahn. Nur: Während das Postgebäude und Samen-Hahn vollständig Privateigentum sind und waren, sieht es mit der Verantwortung für ein Gebäude wie den Schlachthof letztlich anders aus, dessen Eigentümer in letzter Konsequenz die Stadt ist. Stellt sich also die Frage, wie lange die Gießener Stadtverordneten den Schlachthof noch weiter vergammeln lassen wollen. Dass der Schlachthof überhaupt seinen Betrieb eingestellt, wurde offiziell immer mit den langsam zurückgehenden Anlieferungen begründet. In Gesprächen mit Landwirten, die die Mittelhessenblog-Redaktion in den vergangenen Jahren geführt hatte, wurde allerdings auch dieses immer wieder gesagt: Zum einen zu teuer, zum anderen seien bei der Anwendung von Schlacht- und Hygienevorschriften die Messlatte immer wieder am oberen Ende angelegt worden. Deswegen seien diverse Landwirte auf andere Schlachthöfe ausgewichen. Stellt sich die Frage, ob das Schlachthof-Ende eigentlich ein völlig unnötiges war.…Zumal noch etwas anderes erzählt wird: Eigentlich habe man darauf hinwirken wollen, dass die Bauern den Schlachthof aufgeben und lieber zu den größeren fahren.
Was das Gebäude Gießener Schlachthof angeht, nun so gibt es zumindest Planungsentwürfe, wie nicht nur das Gebäude aussehen könnte, sondern gleich das umgebende Gelände. Nur es handelt sich eben bisher nur um einen Entwurf
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