Die spinnen, die Augsburger. Nein nicht in der Augsburger Allgemeinen. Die Kollegen haben eigentlich alles richtig gemacht. Aber einen Herausgabebeschluss haben sie annehmen und die Daten mit dem Klarnamen eines Forenbesuchers herausnehmen müssen. Weil das der Ordnungsreferent der Stadt Augsburg so wollte. Er fühlte sich persönlich durch wüste Beschimpfungen eines Forennutzers der Zeitung beleidigt. Und vom Amtsgericht Augsburg gab es den Beschluss.
Gehts noch? Sicher, Gerichte sind unabhängig. Nur in den Gerichten sitzen auch Menschen. Hoffentlich hochgebildete Juristen. Denn die Befähigung zum Richteramt wird einem eigentlich nicht nachgeschmissen. Nur, wieso muss das Amtsgericht dann gleich die ganz dicke Keule rausholen? Wäre es nicht eine Nummer kleiner gegangen?
Sehen wir doch einmal nach, wie die Maxime der bayrischen Justiz lautet: „Die Justiz in Bayern genießt das für ihre Arbeit unverzichtbare Vertrauen der Menschen und den Rückhalt in der Bevölkerung. Von den Bürgern in Bayern sind 70% mit der Justiz zufrieden.“ Diese Daten stützen sich, so erfährt man auf der Website der bayerischen Justiz auf eine „Evaluation des Rechts- und Justizstandorts Bayern“. An der haben Bürger, Rechtsanwälte, Unternehmen teilgenommen. Nun, der aktuelle Fall spricht eher eine anderen Sprache. Mag ein Einzelfall sein. Hoffentlich. Denn bei dieser Aktion, in der der Ordnungsreferent nach eigener Angabe den Forennutzer dazu bringen wollte, sich zu entschuldigen, spricht eher eine andere Sprache: Kritik ist nicht erwünscht. Drastische schon mal gar nicht.
Link zur Augsburger Allgemeinen
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