Liebe Mittelhessenblogleser: Die Zugriffszahlen über den Mittelhessenblog-Biogasartikel verraten ein großes Interesse am Thema in Mittelhessen und anderen deutschen Regionen wie Brandenburg, Hannover oder Baden-Württemberg. Das Mittelhessenblog hat sich auf den Weg gemacht und Positionen eingefangen. Im Netz und draußen in der analogen Welt:
Wie machen es andere, welche Beispiele für eine regionale Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Biogasproduzenten. Wie sind die Reaktionen. Das Mittelhessenblog hat sich im Netz auf den Weg gemacht und zwei Beispiele gefunden: In Jena verspricht man sich große Hoffnungen von einer Biogasanlage für 10000 Einwohner, wie es in einem Bericht von JenaTV heißt.
In Köln-Immendorf dagegegen versucht ein Bauer, eine Anlage zu bauen, da er darin eine Zukunft als Energiewirt für seine Familie sieht. Die Anwohner dagegen sind sauer und fürchten Gestank und im schlimmsten Fall, dass eine Biogasanlage plötzlich explodieren könnte.
Thema Windkraft:
Auch diese Energieformen sorgt für konträre Positionen: Die ersten Windräder in Mittelhessen entstanden im Vogelsbergkreis. Dort herrscht jetzt Unmut, dass der Vogelsbergskreis zur Rückzugsfläche der hessischen Windindustrie werden könnte. In einer Pressemitteilung vom 16. Januar 2010 hatte der Vogelsberger Landrat Rudolf Marx seinem Unmut Luft gemacht und war mit der Regionalversammlung und dem Regierungspräsidium ins Gericht gegangen. Die betroffenen Bürger in seinem Landkreis, in diesem Fall in Alsfeld-Fischbach hatte er zum vernehmbaren Protest aufgefordert. Für Unmut hatte die Diskussion um die Errichtung von Windräder auch vor einigen Jahren in Biebertal im Landkreis Gießen gesorgt, derselbe Landkreis sorgt gegenwärtig mit dem Rabenauer Ortsteil Rüddingshausen mit dem Unwillen windkraft-kritischer Mitbürger in den lokalen Zeitungen für Schlagzeilen. Der Trend setzt sich mit dem Protest einer landkreisübergreifenden Bürgerinitiative (BI) an der westlichen Grenze des Regierungspräsidiums Mittelhessens fort: Gegen den Plan fünf Windräder auf dem 605 Meter hohen Knoten im hessischen Westerwald zu errichten, wendet sich die BI Knoten. Sie fürchtet um den touristischen Erholungswert. Gleichwohl gibt es Stimmen, die sagen, dass zum einen die BI selber nur halbherzig arbeite und wesentlich größere Konsequenzen die Erdabbaupläne einer Tonfirma für die Region hätten.
Im Gegensatz zu diesen Bürgerprotesten standen dagegen die Menschen, die inzwischen wieder gegen Atomkraft auf die Straßen gehen wie zuletzt in Biblis. An den Protesten hatten auch viele Mittelhessen teilgenommen, darunter auch der hessische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel.
Alternative Holz?
Der hohe Waldanteil Hessens und die ausgeprägte ländliche Struktur haben die hessischen Landesregierungen in der Vergangenheit dazu bewogen, den Biomasseanteil in der Energiegewinnung auszubauen. Darunter fällt neben Biogasanlagen auch die Nutzung der vor der Tür stehenden Wälder. Aber auch hier regen sich immer wieder Proteste: Kritiker befürchten, dass darunter die hessischen Wälder leiden und mit der Zeit kahl werden könnten. Dass die verantwortlichen Forstfachleute gebetsmühlenartig wiederholen, dass hier keinerlei Gefahr droht, nutzt wenig.
Mike meint
Finde ich ein super Projekt, endlich mal saubere Energie!!