In eigener Sache: Als die mittelhessische Band Paul-Simspon-Project von dem geplanten Schindller-Rechercheprojekt erfuhr, sagte sie zuerst zu, einen eigenen Song für das Projekt zu schaffen. Um es damit zu unterstützen. Aus dem Song ist inzwischen mehr geworden. Denn von der Band kam auch der Vorschlag, das Projekt vielleicht mit einem Benefizkonzert zu unterstützen. Aus journalistischer Sicht zunächst ein ungewöhnlicher Vorschlag. Ein Benefizkonzert für ein journalistisches Projekt. Vorhandene Zweifel wurden nach dem Hinweis auf den sozialen Hintergrund, den Oskar Schindlers Handeln bis heute darstellt, dann schnell fallen gelassen. Auf einen Versuch käme es an, es lohne sich, war die Einschätzung des Projekteams. Nun ist es soweit. Mit Paul-Simpson-Project, dem Wiesbadener Rami Hattab, dem Stuttgarter Kabarettisten Benny Illgner und Holle Bergmann als „Holle B. meets Cowabunga“ ist ein rund vierstündiges Programm auf die Beine gestellt worden.
Gestandene Musiker aus Mittelhessen, preisgekrönter Musikernachwuchs aus der Landeshauptstadt und ein Blitzaufsteiger am deutschen Comedy-Himmel, eine Altersbandbreite von 17 bis in die 60-er: Bei der Benefiz-Veranstaltung für ein engagiertes Dokumentationsprojekt zwei freier mittelhessischer Journalisten dürfte jede Altersklasse auf ihre Kosten kommen. Wann und wo: Am 17. Juni ab 18.30 Uhr im Bürgerhaus in Rodheim bis ca 22.30 Uhr. Kostenpunkt 7 Euro. Offizieller Einlass ab 18 Uhr. Worum es geht,steht hier:
Zivilcourage ist wichtig, nicht wegsehen und helfen, wenn Menschen in Not und Gefahr sind, genauso. Egal ob es sich im Naturkatastrophen oder die Folgen politischer Wahnsinnstaten handelt. Orte die daran erinnern, dass Menschen anderen Menschen Mut gemacht haben und im Extremfall unter Missachtung ihrer eigenen Sicherheit Leben und Gesundheit anderer Menschen gerettet haben, sind genauso wichtig, als sichtbares Denk-Mal im besten Sinne. Um die Zukunft und den Erhalt eines solchen Ortes geht es bei dem Dokumentationsprojekt der freien Journalisten Christoph v. Gallera aus Biebertal und Hans-Magnus Pechel aus Marburg, die die Mittelhessen dafür um Unterstützung bitten. Fachlich unterstützt werden die beiden Journalisten vom Historiker Alfons Adam aus Prag.
Der Ort, um den es geht: Die alte Fabrik von Oskar Schindler in Brünnlitz. Das Projekt: Eine DVD-Dokumentation mit Bildern, Interviews und Einschätzungen von Menschen in Brünnlitz und Deutschland rund um den Ort, an dem 1200 Männer, Frauen und Kinder vor dem sicheren Tod durch die kalte Todesmaschinerie der Nationalsozialisten bewahrt wurden. Die Fabrik in der tschechischen Gemeinde ist heute vom endgültigen Verfall bedroht. Als Teilprojekt ist eine Zeitzeugenbefragung von Menschen geplant.
In Rodheim findet deshalb eine Benefiz-Veranstaltung im Bürgerhaus statt. Mit einem rund vierstündigen Programm voll mit Musik, Stand-Up-Comedy und Informationen rund um das geplante Projekt. Mit aktuellen Liedern im Gepäck kommt das heimische Duo Paul-Simpson-Projekt mit dem Gitarristen Bernd Paul und der Sängerin Jennifer Simpson. Das seit zehn Jahren gemeinsam auftretende mehrfach ausgezeichnete Duo hatte von dem geplanten Projekt erfahren und sich entschieden, dieses nicht nur im Rahmen einer Benefiz-Veranstaltung zu unterstützen, sondern auch dem Projekt und der Idee dahinter ein eigenes Lied zu widmen. Das wird am 17. Juni in Biebertal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Da über die geplante Dokumentation und die Idee dahinter über das Internet inzwischen auch bundesweit viele Menschen erfahren haben, haben sich drei weitere Künstler entschlossen, das Projekt zu unterstützen.
Aus Wiesbaden kommt Rami Hattab. Der 34-jährige Gitarrist hatte sich, eigentlich spät für einen Einstieg ins Musikgeschäft, vor zwei Jahren entschieden, damit sein Hobby zum Beruf zu machen und hat in dieser kurzen Zeit mit eigenen Liedern 2011 erste, zweite und dritte Preise bei wichtigen Wettbewerben zu holen. So gewann er den 1. Platz beim Finale der Jahresqualifikation im Singer/Songwriter-Festival im Hamburg im Haus 73 im Schanzenviertel. Auf dem Bandcontest des Bikerfestivals auf dem Nürburgring holte er den dritten Platz.
Aus Wörth am Main kommt Holle Bergmann, der als „Holle B. meets Cowabunga“ mit seiner eigenwilligen Mischung aus deutsch-englischen Songs, die eine Bandbreite von Balladen bis Mitmach-Liedern sind. Musikalisch deckt der Musiker, der seit sieben Jahren spielt, Stile von Reggae bis Rock ab.
Angriffe aufs Zwerchfell hat der 17-jährige Benny Illgner aus Stuttgart vor. Obwohl erst 17, hat er bereits erfolgreiche Auftritte außer in seiner Heimatstadt unter anderem in Köln, Frankfurt, Ulm und Trier hinter sich, hat im Januar 2011 mit seinem Programm (Jugend(schutz)) seinen ersten eigenen Liveauftritt und moderiert inzwischen in seiner Heimatstadt Stuttgart die bundesweite Kleinkunstshow Kunst gegen Bares. Benny Illgner wird gleichzeitig auch diesen Abend moderieren.
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