Noch sind es eher die Windkraftanlagen bei Angelburg und andere am Horizont aufragende Windräder, die ins Auge fallen, wenn man auf den Aussichtsturm auf dem Altenberg steigt. Der Altenberg ist ein beliebter Aussichtspunkt in unmittelbarer Nähe des Biebertaler Ortsteils Königsbergs und gehört zur Nachbargemeinde Hohenahr. Neben den ausgedehnten Waldgebieten, über die der Blick vom Altenberg geht, sind es in relativer Nähe nur die Burg Hohensolms (Hohenahr) und der Funkturm auf dem Dünsberg, die als größere Bauwerke ins Auge fallen. Die Tage und Monate, in denen sich dieser Blick bietet, sind aber nun bald vorbei. Denn spätestens ab Ende 2012 sollen in unmittelbarer Nähe des Altenberg sieben Windräder in den Himmel ragen.
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Die Vorarbeiten seien inzwischen so gut wie abgeschlossen und nun würden bald die eigentlichen Bauarbeiten beginnen, erklärte Hohenahrs Bürgermeister Armin Frink auf Nachfrage. Die Baugenehmigung für die Anlagen seien am Dienstag erteilt worden, so Frink. Bauherr der sieben Windräder ist die Wiesbadener Abo Wind AG, die bereits die drei Windkrafträder bei Oberscheld vom Hamburger Windkraftanlagenbauer Nordex hatte erbauen lassen. Diese drehen sich mittlerweile im Wind.
Wie bei Oberscheld werden auch bei Hohenahr die Hamburger Windradbauer wieder die Windräder errichten. Jede der sieben Anlagen wird schließlich rund 200 Meter hoch sein. Und ebenso wie in Oberscheld wird es auch in Hohenahr der Frankfurter Energieversorger Mainowa sein, der die Anlagen übernehmen und betreiben wird. Das erklärte Hohenahrs Bürgermeister Frink.
[singlepic id=40 w=320 h=240 mode=web20 float=left]Zur Zeit seien „möglichst schonend“ die Rodungsarbeiten für die sieben Standort erledigt worden. Zum Thema sollen noch Informationsveranstaltungen für die Hohenahrer Bürgerschaft veranstaltet werden, sagte der Bürgermeister. Wenn die sieben Windräder erst einmal stehen und ihren Dienst tuen, dann hätte Hohenahr im Grunde schon Ende 2012 die selber gesteckten Ziele der unabhängigen Energierversorgung um das 35-fache übertroffen. Dazu trage unter anderem die Ende 2011 ans Netz gegangene Solarstromanlage im ehemaligen Natotanklager bei. Die Bürgerschaft soll übrigens von der Hohenahrer Windkraft nicht nur im Energiebereich profitieren. Wer möge, könne so genannte Bürgerwindaktien erwerben.
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Vor kurzem erst hatte das Regierungspräsidium in Gießen grünes Licht für ein anderes Windkraft-Projekt gegeben: Auf dem Knoten bei Driedorf-Münchhausen und Greifenstein-Arborn. Die geplante Errichtung„ die im Mai 2011 beantragt wurde, hatte zu Bürgerprotesten geführt, die vor allem naturschützerische und touristische Aspekte ins Feld führten.
Zu Diskussionen ganz anderer Art führte übrigens der Bau der vier Windkraftanlagen bei Oberscheld. Nicht bei der ansässigen Bürgerschaft. Sondern in der Community von Wallstreet Online. Dort streitet sich ein Investor der Aktien bei Nordex hat mit einem anderen Leser darüber, wieso die Investition in Nordex sich am Ende rechne, auch wenn vor Fukushima die Nordexaktie von 40 auf 3 Euro gefallen war.
Sylt meint
wie heißen die Personen in dem Börsenforum?
Hieß da einer vieleicht meingott und litt an Wahrnehmungsstörungen?
Christoph von Gallera meint
Hallo Sylt: So wie Sie oder Du haben die Kommentatoren bei Wallstreet Online es vorgezogen, sich hinter einem Pseudonym zu verbergen. Ein „meingott“ war aber nicht dabei. Ob andere dort an Wahrnehmungsstörungen leiden oder, das zu beurteilen überlasse ich den MHB-Lesern oder denen bei Wallstreet Online.
Josef Gräf meint
Hallo,
kann es sein, dass in der Nähe des Aussichtsturms Altenberg bei Königsberg
nachts an einer Windkraftanlage gearbeitet wird?
Ich dachte erst, das kann doch nicht wahr sein:
Um 23:30 Uhr gingen zwei große Flutlichtbatterien an und verschmutzen mit ihrem
unerträglich grellen Blendlicht die ganze Hochebene, so dass man sogar in 2km Entfernung geblendet wurde und die Sterne nicht mehr sah.
Am Abend des 24. Mai 2012 war ich nach Königsberg zu einem sonst so schönen Beobachtungsplatz gefahren, um eine Galaxie (M101 + Supernova) zu fotografieren:
http://www.josef-graef.de/images/sterne/m101/m101.html#supernova
Dieses Vorhaben endete in schierer Verzweiflung über die wahnsinnige Lichtverschmutzung.
Warum muss man dort nachts an einer Baustelle arbeiten, wie kann man das erklären?
Nach diesem Erlebnis kommen mir langsam Zweifel, ob Windkraftanlagen gut sind.
Viele Grüße,
Josef Gräf