„Den Tag werden wir wohl so schnell nicht vergessen, unser Kater erst recht nicht“, berichtet Antje Kalmes aus dem Biebertaler Ortsteil Fellingshausen über eine ungewöhnliche Katerrettungsaktion. Es war Faschingsdienstag, als die Mutter von Marcel und Jan Kalmes wie gewöhnlich den zweijahrigen Familienkater Sunny hereinrufen wollte, nachdem sie den Kater einige Zeit vorher in den Garten gelassen hatte. Wer nicht kam, war Sunny.
Die Spuren im Schnee führten Antje Kalmes schnell zu eiinem mit Gitter abgesperrten Regenwasserrohr am Rand ihres Grundstücks. Dem Kater, so vermutet Antje Kalmes, sei es wohl gelungen, sich bei der Jagd nach einer Maus oder einer Ratte, an einem Loch neben dem Gitter in das Rohr zu zwängen. Aus dem Rohr hörte sie dann ein entferntes Maunzen. Als sie das feststellte, es war inzwischen 16 Uhr, habe sie sofort die Freiwillige Feuerwehr von Fellingshausen gerufen. Diese kam denn auch prompt und legte erst einmal den Rohreingang frei, um den Kater erreichen oder bewegen zu können, wieder aus dem Rohr herauszukommen. Der habe sich jedoch dazu nicht bewegen lassen. Da es schon spät war, habe die Feuerwehr geraten, bis zum nächsten Morgen zu warten, um dann bei der Gemeinde anzurufen. „Solange wollte ich aber nicht warten, das ließ mir keine Ruhe. Also habe ich ins Gemeindeblättchen geguckt und den Notdienst angerufen. Der kam dann sofort“. Inzwischen war es längst dunkel, die Uhr zeigte 21 Uhr. Mit Lageplänen bewaffnet, wurde dann die Kanalisation in der Umgebung untersucht, ob vielleicht die Möglichkeit bestünde, dass Sunny durch die Kanalisation sich bis zum Regenauffangbecken retten könnte. Diese Möglichkeit scheiterte aber an der Bereitschaft des Katers, von der Röhre, in der er steckte, in das größere Rohr zu klettern, weil in diesem mehr Wasser floss.
So wurde Patrick Kowal aus Königsberg zu Hilfe gerufen. Eigentlich gehört die Kanalsanierung zum Hauptgeschäft des Diplomingenieurs. In Sunnys Fall wurde die Kamera, die das Innenleben der Kanalisation ausleuchten soll, aber dazu verwendet, den Kater dazu zu bringen Schritt für Schritt sich wieder aus der Röhre zum Ausgang hin zu bewegen.
„Wir sind auf jeden Fall für diese schnelle Hilfe durch die Gemeinde froh“ sind Antje Kalmes und ihre Söhne glücklich, dass der Kater wieder aufgetaucht ist. Das Loch, durch das der Kater überhaupt an dem Sperrgitter vorbei in das Kanalrohr hatte schlüpfen können, hatten die Feuerwehrleute noch an Ort und Stelle verschlossen. „Wäre das Loch nicht gewesen, wäre wohl dieses ganze Malheur nicht passiert“, nimmt die Fellingshausenerin an.
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