Es klingt unglaublich, ist aber nach Einschätzung des Vorsitzenden der Bienenzüchter im Landkreis Gießen etwas, das immer wieder vorkommt: Bienenklau.
Aktuell hat Karlheinz Hörr drei Fälle auf dem Tisch liegen, um die er sich kümmern muss. In Buseck, Staufenberg und in Gießen haben die Bienendiebe zugeschlagen. „Da waren Profis am Werk. Die wussten genau, was sie taten“, schätzt Hörr die Lage ein. 2 Völker wurden in Buseck gestohlen, ebenfalls in Staufenberg, eines in Gießen. Zusammen ein Schaden von 400 Euro. „Das lässt sich ja leider nur schwer nachweisen. Die Bienen werden genommen und dann einfach mit dem eigenen Volk vermischt“, erklärt Hörr. Warum die Bienendiebe unterwegs sind, ist dem Imker klar: „Die Tiere leiden unter der Varroa-Milbe, die hat schon manchen Bestand geschwächt. Anscheinend meinen einige, so ihre eigenen Völker wieder auffrischen zu dürfen.“ Die betroffenen Imker bleiben zumindest auf 50 Prozent des Schadens sitzen. Denn die Globalversicherung des Landesverbands, dem die organisierten Inker angeschlossen sind, decke die Häfte des Schadens ab. Allerdings, hier packt Hörr Kritik an der Unteren Naturschutzbehörde ein, werde es den Bienendieben oft sehr leicht gemacht: Weil in den Außenbereichen in der Regel keine festen Häuschen mehr stehen dürften, in denen die Bienen untergebracht werden können, hätten die Diebe leichtes Spiel. „Die fahren mit dem Hänger ran, laden die Bienen auf und verschwinden, so Hörr. Auch wenn die Aussicht, die Bienendiebe zu fassen, gering sei, zur Anzeige werden die Diebstähle trotzdem gebracht. Allein schon aus versicherungsrechtlichen Gründen sei dies notwendig. Dass Bienenklau aber scheinbar ein weit verbreitetes Phänomen ist, dafür liefern die Suchergebnisse im Internet Anhaltspunkte.
Schreibe einen Kommentar