Liebe Mittelhessenblogleser: Im März 2010 hat das Mittelhessenblog nach ersten Test- und Gehversuchen im Dezember 2009, Januar und Februar 2010 richtig „losgelegt“. Zeit für eine Zwischenbilanz.
Vom Konzept her zwischenzeitlich hin und wieder einmal aus der freien Kollegenschaft kritisch unter die Lupe genommen, hat sich das Mittelhessenblog inzwischen zu einer Stimme im Reigen der sicherlich nicht dünnen Medienkonzentration im mittelhessischen Raum entwickelt, die über die Grenzen Mittelhessens hinaus wahrgenommen wird. Umgeben von vier Tageszeitungen, den regionalen Onlineangeboten der hessischen öffentlich-rechtlichen Sender und Privatsender, einigen Szenemagazinen und einer Mitmachzeitung ist dies sicherlich ein kleiner Achtungserfolg. Die besondere Stellung des Mittelhessenblogs: Als bisher einziges Medium im Regierungspräsidium Gießen, bald Mittelhessen, sieht sich das Mittelhessenblog als mediale Plattform für alles, was im politisch geographischen Sinn Mittelhessen ist. Als medialer Ritterschlag gilt sicher das Lob des Chefredakteurs der Rhein-Zeitung aus dem benachbarten Bundesland Rheinland-Pfalz, Christian Lindner, via Tweetranking: mittelhesse bekommt von ihm eine Empfehlung als „placeblogger“ neben den Kategorien Hessen und Journalismus. Als placeblogger teilt sich mittelhesse/Mittelhessenblog diese Kategorie bisher nur mit einem anderen placeblogger Felix Stein aus Hannover, der inzwischen aber nicht mehr als Steintor_FS bei Twitter unterwegs ist, sondern als „frontbumper“. Das Placeblogger inzwischen ein festes Inventar der Webgemeinde in den USA sind, war bereits 2007 bei readers-editions.de zu lesen. Auch was diese tun: Einer Region eine Identität geben, fragen, was Menschen mit der Region verbindet, in der sie leben, was sie tun, was sie denken und bewegt. Ganz in diesem Sinne kann das Mittelhessenblog für sich in Anspruch nehmen, das erste Projekt dieser Art in und für den mittelhessischen Raum zu sein.
Was die Besucher des Mittelhessenblogs wissen wollen und woher sie kommen, ist ebenfalls interessant zu sehen: Neben den großen Themen wie Bilderberger-Treffen, Bundespräsidentenwahl oder kürzlich dem Tode Loki Schmidts, sind es vor allem die Umweltthemen, die die Mittelhessenblogleser interessieren. Und mit Sara, die gerade heute am 1. November einen Kommentar auf den Artikel „Erneuerbare Energien: Nicht nur für Mittelhessen ein Signal aus Wetzlar: „Der Bürger muss wissen, was er davon hat” hinterlassen hat, findet sich erstmals eine mutige Leserstimme.
Vom Stil her lehnt das Mittelhessenblog eine reißerische Berichterstattung ab, sondern sucht eher einen nüchternen Stil. Von einigen Kollegen wurde dies zwar kritisiert mit dem Hinweis, eine etwas aggressivere Schreibe könne vielleicht mehr Leser auf das Blog bringen. Dass das Mittelhessenblog sich aber von Anfang an her nicht als privates Meinungsblog sondern eher als Blogmagazin versteht, sollte engagierte Meinungsäußerungen, solange sie nicht gegen das Gebot der gegenseitigen Achtung verstoßen, den Lesern des Mittelhessenblogs vorbehalten sein.
Ohne Werbeaufwand, mit einem kurzzeitigen Ausfall während der hessischen Sommerferien, hat das Mittelhessenblog sich seit Ende März eine durchschnittliche Stammleserschaft von täglich ca 150 bis 200 realen Besuchern geschaffen, die ebenfalls wieder im Durchschnitt rund fünf Minuten dem Mittelhessenblog widmen. Darin nicht erfasst sind neue Besucher und Abonnementabrufe durch RSS-Feeds.
Bislang habe ich versucht, das Mittelhessenblog weitestgehend werbefrei zu halten, lediglich einige kleine dezente Anzeigen, die über Google-Adsense eingeblendet werden, tauchen an einigen Stellen auf. Dies kann aber auf Dauer nur funktionieren, wenn über eine andere Schiene Geld in die Kasse des Mittelhessenblogs fließt: Über spendenfinanzierten Recherchejournalismus. Heißt: Sie, liebe Mittelhessenblogleser, haben ein Thema, das Ihnen auf den Nägeln brennt und sind bereit, die Recherchearbeit, anschließende Aufbereitung und Präsentation in der Öffentlichkeit zu bezahlen. Je mehr sich dabei für ein Thema finden, umso geringer wird die finanzielle Last dann für den Einzelnen. Um einem möglichen Mißverständnis vorzubeugen: Dabei geht es nicht um eine andere Art der Public Relation, Werbung etc. Sondern um Journalismus, sprich die unvoreingenommene Faktenprüfung nach allen Seiten. Bislang herrscht hier leider eine gewisse Zurückhaltung, wenngleich der Abruf diverser Artikel doch darauf schließen lässt, dass durchaus Interesse für die Ergebnisse dieser Arbeit vorhanden ist. Also liebe Mittelhessenblogleser, geben Sie und gebt Euch einen Ruck, dann kann das Mittelhessenblog erstens größtenteils werbefrei bleiben und Ihrem und Eurem Mittelhessenblogger macht die Arbeit dann noch ein bißchen mehr Spaß 🙂
Nichtzuletzt wäre der bisherige Weg allerdings für einen „Einzelkämpfer“ nicht zu schaffen gewesen, wenn es doch nicht die eine oder andere Unterstützung technischer und multiplikatorischer Art gegeben hätte. Im einzelnen gilt dies für Micha Röder vom Portal The Intelligence, Manuel Heinrich vom Verein MitteHessen, Tim Beil, Tim Lochmüller, Hardy Prothmann vom Heddesheimblog und Wilfried Klein von Mittelhessen-digital.de sowie die Kollegen der Weilburger Nachrichten. Dafür ein fettes Dankeschön 🙂
Guten Tag!
Lieber Kollege Herr von Galera, das liest sich alles sehr gut, weiterhin viel Erfolg!
Beste Grüße
Hardy Prothmann
Lieber Kollege,
herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg. Der Pluralität in diesem medialen Niemandsland kann es nur gut tun. Ich hoffe, Sie finden Sponsoren für die weitere Arbeit.
Beste Grüße, Silke Liebig-Braunholz
Danke für die namentliche Erwähnung! Es war nicht nur, es ist mir immer noch ein Vergnügen 🙂
Viele Grüße aus dem Süden!
Liebe Kollegin Liebig-Braunholz,
je mehr die Werbetrommel rühren, umso besser wird es sicher. Vielleicht können wir ja einmal über eine Schiene von Kassel über Biebertal nach Heddesheim und nach Nürnberg nachdenken 🙂 und daraus etwas machen.
Beste Grüße aus Biebertal
Der Dank geht zurück 🙂 Für Vieles und Weiteres 🙂
Hey in Safari sieht dein Blog irgendwie komisch aus.
Lieber Hannes,
ich habe das Mittelhessenblog für Firefox eingerichtet. Ich sehe sicher, dass auch mit anderen Browserversionen auf dem Blog gesurft wird. Das freut mich natürlich. Andererseits:Ich bin in erster Linie Journalist und kümmere mich deswegen darum, dass ich Stoff für Geschichten bekomme, die ich dann ins Blog bringe. Ich freue mich natürlich über programmierfeste Mitstreiter, die ein Blog auch für andere Browserversionen sattelfest machen können. Möglicherweise hilft es ja, wenn Du das Blog per RSS-Feed abonnierst. Dann kriegst Du den Text nachrichtlich und die Browserprobmelatik dürfte keine Rolle mehr spielen. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls mit meinem Google-Androit von HTC gemacht. Vielleicht hilft das ja auch bei Safari. By the way: Du hast sicherlich meine Geschichte über spendenfinanzierten Journalismus gelesen. Mein erklärtes Ziel ist es, wenn das Blog genug Geld abwirft, einen sattelfesten Programmierer mit ins Boot zu holen, der sich um den technischen Kram kümmert, damit mir noch mehr Zeit für die Redaktion bleibt. Ich denke auch darüber nach, wenn genug Geld herein kommt, die Redaktion auszubauen. Bisher ist es so, dass ich dankbar für jede „selbstlose“ Hilfe von außen bin, da das Blog bislang lediglich via Google-Adsense soviel abwirft, das dieser Betrag eher als Taschengeld für monatliche Kinobesuche oder hin und wieder mal ein gutes Buch anzusehen ist. Es stehen zwar ein paar potentielle Anzeigenkunden vor der Tür, aber Du hast ja gelesen, dass ich mein Blog nach Möglichkeit frei von Werbung und damit von jedweder Einflussnahme auf die Redaktion halten will. Also hab ich nix dagegen, wenn Du kräftig die Werbetrommel für das Mittelhessenblog mit rührst – umso näher rückt dann auch eine sattelfeste Safari-Version. Abgesehen davon: Du bist herzlich eingeladen auch sonst frisch drauflos zu kommentieren.
Herzlichen Gruß aus Biebertal von
Christoph v. Gallera aka mittelhesse aka Mittelhessenblogger