Liebe Mittelhessenblogleser: Die kalte Jahreszeit meldet sich wieder zurück. Die zurückliegenden Tage haben Reparaturtrupps der Straßenverkehrsämter genutzt, um zumindest die gröbsten Macken im Straßenbelag zu flicken. Noch im Frühjahr hatte ein Insider prophezeit, zu mehr werde es angesichts des Leere-Kassen-Lieds ohnehin nicht mehr reichen. Aus Mittelhessen wurde der Streetgolf-Protest aus dem Bischoffener Ortsteil Roßbach bekannt. Mit Straßen befassen sich indes noch andere Mittelhessen: Die Mitglieder der weltweiten Openstreet-Maps-Bewegung (OSM) , die ihren Ursprung in Großbritannien hat. Helfer sind bei diesem Freiwilligenprojekt immer gern gesehen. Und möglicherweise könnte man ja die Arbeit am Projekt für eine Dokumentation maroder Straßen zwischen Haiger und Lauterbach nutzen. Denn das zeichnet diese Mittelhessen auch noch aus: Sie verstehen unter dem Begriff Mittelhessen den Begriff, der so bei der Schaffung des geopolitischen Mittelhessens auch gemeint war.
Die Frostschäden der Wintersaison 2009/2010 sind sicherlich vielen noch in Erinnerung: Gerade erst ausgebesserte Straßen verwandelten sich durch das Wechselspiel von gefrierendem und wieder tauendem Wasser noch mehr in Schlaglochsammelpisten als in zeitgemäßen Anforderungen genügenden Verkehrswegen. Mancherorts war der Druck so groß, dass ein ursprünglich für Karnevalsbeiträge gedachter Spott es zu einem auffälligen Bürgerprotest schaffte, etwa die spontane Protestinstallation „Streetgolf“ im Bischoffener Ortsteil Roßbach. 2,7 Kilometer Schlaglochpiste, die schlimmsten Stellen davon auf der Hauptdurchgangsstraße des Ortes waren einfach zuviel des Guten. Inzwischen haben Reparaturtrupps im Auftrag der zuständigen mittelhessischen Ämter für Straßen- und Verkehrsverwaltung in Dillenburg, Marburg und Schotten dieser Tage wieder die gröbsten Schäden beseitigt. Die Summen, die Ämter 2009 und 2010 für Straßenneubau und Straßensanierung ausgegeben haben oder ausgeben wollten, sind auf den jeweiligen Unterabschnitten der Ämter auf dem Internetauftritt des Hessischen Straßenverkehrsamtes dokumentiert.
Möglicherweise gibt es nun mit OSM-Projekt für Mittelhessen nun ein Forum, mit dem es nicht nur eine Alternative für die in der Regel mit Nutzungskosten oder anderen verpflichtenden Bedingungen verbundenen digitalen Karten- und Navigationdienste gibt, sondern eine Plattform, die den jeweiligen Straßenzustand dokumentiert.
Was heißt Openstreet Map?
Kurz zusammengefasst verbirgt sich dahinter ein weltweites Freiwilligennetzwerk, das der Menschheit kostenfrei ein Navigations- und geographisches Informationssystem zur Verfügung stellen will. Obwohl die Idee von Großbritannien ausging, tummeln sich gerade in Deutschland recht aktive Openstreetmapper, sprich Leute, die entweder aus ihrer beruflichen Position heraus oder in ihrer Freizeit helfen, das Kartenwerk und dessen Zusatzinformationen wachsen zu lassen. Wie es geht, dafür gibt es eine ausführliche Beschreibung auf der Internetseite des Projekts.
Seit einiger Zeit gibt es auch für den mittelhessischen Raum eine eigene Gruppe, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, nicht nur das Straßennetz, sondern auch Rad- und Wanderwege zu erfassen.
Die Tatsache, dass auch immer mehr Behörden in ihren Weginformationen das Openstreet Map Projekt nutzen, eröffnet interessante Perspektiven: So nutzt der hessische Bildungsserver das Kartenmaterial des Projektes, um den Standort von Schulen zu zeigen. Notizen von Schülern, Pendlern, die über holprige Straßen ans Ziel gelangen wollen, könnten so vielleicht über das Projekt über den hessischen Bildungsserver vielleicht auch auf die Rechner in den Ämtern für Straßen- und Verkehrswesen finden.
Weiterführende Links:
Openstreet Map
Behörden, Unternehmen etc, die OMS nutzen
Detailbeispiel: Hessischer Bildungsserver, Gießen, Ricarda-Huch-Schule
Hinweis: Auf der Seite muss das blaue Infozeichen und/oder der Straßenname angeklickt werden.
Projektseiten der Straßenämter Dillenburg, Marburg und Schotten
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