Es ist ein kleiner Sieg für Bischoffens Bürgermeister Marco Herrmann: Hessen Mobil hat auf Nachfrage des Mittelhessenblog nun mitgeteilt, dass die zwei Asbestmüllsäcke an der L 3047 abgeholt werden sollen.
„Ich sitze das notfalls aus“, hatte Marco Herrmann beim Treffen in seinem Arbeitszimmer im Rathaus im Bischoffener Ortsteil Niederweidbach gesagt und auf sein Tablet gedeutet. Dort zu sehen der Abschnitt der L 3047, der durch das Gebiet der Gemeinde führt.
Hermann ist seit vergangenem Jahr Bürgermeister der mittelhessischen Gemeinde, an der die Bundesstraße 255 von Weimar (Lahn) nach Montabaur vorbeiführt und von Osten, aus Gießen kommend, die Landstraße L 3047.
Bedingt durch diverse Straßensanierungsarbeiten in der Umgebung, unter anderem in dem ebenfalls zu Bischoffen gehörenden Ortsteil Wilsbach, ist die L 3047 momentan Umleitungsstrecke für alle die, die eigentlich direkt durch Wilsbach und Rossbach nach Niederweidbach fahren wollen.
Der Streit mit der Landesbehörde, die in der Region durch ihre Niederlassung in Marburg vertreten wird, ziehe sich nun schon länger als ein Jahr hin. Vermutlich wolle die Behörde sich die Kosten für die Entsorgung sparen und halte sich bedeckt, hatte Herrmann angenommen. Beim Abfallwirtschaftszentrum Lahn-Dill erklärte Daniel Pracht, zuständig für Gewerbeabfälle, man wisse inzwischen Bescheid und erwarte die Lieferung der beiden Säcke, deren Entsorgung am Ende durch die öffentliche Hand getragen werden.
Wie es aussieht, etwas mehr als eine Woche später seit dem Treffen mit dem Bischoffener Bürgermeister und den Nachfragen bei den beteiligten Behörden in Mittelhessen, scheint nun Bewegung in den Asbestentsorgungsstreit zu kommen. Auf die Frage, was denn die Position von Hessen Mobil in diesem Streit sei, wo doch eigentlich die Lage klar sei, sich Regierungspräsidium und auch der Hessische Städte- und Gemeindebund hinter Herrmanns Position gestellt hätten, antwortete die Behörde:
Die Aufgabenverteilung bei der Entsorgung dieses illegal abgelagerten Mülls (Säcke mit asbesthaltigem Dacheindeckungsmaterial direkt neben der Landesstraße) ist inzwischen geklärt. Hessen Mobil wird das einsammeln und den Abtransport kurzfristig veranlassen. Da es sich bei dem Inhalt um gefährlichen Abfall handelt, der von einem für den Transport solcher Sonderabfälle spezialisierten Unternehmen vorgenommen werden muss, sind wir derzeit dabei eine Fachfirma zu beauftragen, die diesen Abfall aufsammeln und transportieren darf.
Mail vom 31.März 2023, Hessen Mobil, Regionalbüro Westhessen, Marburg
Beim Regierungspräsidium Gießen teilte Pressesprecher Oliver Keßler mit, der Streit sei bekannt und seine Behörde stehe mit allen Beteiligten in Verbindung, auf eine ordnungsgemäße Beseitigung hinzuwirken. Eine förmliche Anordnung habe es aber nicht gegeben.
Zwischenzeitlich wurde ebenfalls an der L 3047 an einer anderen Stelle neuer wilder Müll abgelegt: Drei Altreifen samt Felgen. Die Lage: Der Waldweg etwas oberhalb des Fundortes des Fensterschrotts, bei dem Bürgermeister Marco Herrmann noch hofft, den Verursacher ausfindig zu machen.
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