Mitarbeiter und Kunden staunten nicht schlecht beim Getränkegroßhandel Schmidt in Lollar: Wo gestern noch einwandfrei mit dem Wagen die Kundenparkplätze angesteuert werden konnten, ging heute gar nichts mehr. Das Geschäft, das direkt von Gießen aus am Eingang zum Gewerbegebiet Pfingstweide liegt, war rundum mit Baustellenabsperrung umstellt. Über Nacht.
„Da war gestern noch nichts“, sagte eine Mitarbeiterin dem Mittelhessenblog. Auch für Kunden des Getränkegroßhandels, war weniger die großflächige Umleitung ein Ärgernis als vielmehr die Tatsache, dass sich der Markt zumindest aus Kundenperspektive eigentlich nur ereichen ließ, in dem man gegen die Straßenverkehrsordnung handelt und mitten über den Bürgersteig auf die Kundenparkplätze fuhr. „Offiziell stimmt das ja schon, dass der Zufahrt bis zu uns frei ist. Nur ist damit eigentlich die Zufahrt zum Werksgelände gemeint“, erklärt Erhard Wallenfels. Beim Getränkehändler ist er für die EDV zuständig. Als er am Morgen zu seinem Arbeitsplatz fahren wollte, hätte ihm auch die Kenntnis des einen oder anderen Schleichwegs nichts genutzt. Denn in Lollar werde gegenwärtig an verschiedenen Stellen gebaut.
„Es ist ja auch dringend nötig, dass es etwas getan wird. Darum geht es ja nicht. Sondern eher um die Planung. Und die ist wohl etwas unglücklich gelaufen in unserem Fall“, sagt Phlip Schmidt, Geschäftsführer des Getränkehändlers. Denn die neue Baustelle an der Ecke Sandweg (mit dem offiziellen Eingang zum Werksgelände) und Rothweg (mit der sonst eigentlich immer freien Zufahrt zum Kundenparkplatz) war eben von beiden Seiten abgesperrt.
Um ganz offiziell sich zu verhalten, hätte das Unternehmen eigentlich zulassen müssen, dass die normale Laufkundschaft dann über das Werksgelände fährt. Das wiederum hätte sich aber mit Sicherheitsvorschriften gebissen: „Wir haben hier Gabelstaplerverkehr, um unsere Lkw zu beladen, dann kann es nicht sein, dass plötzlich ein Wagen auftaucht, mit dem der Gabelstaplerfahrer normal nicht rechnen muss“, sagt Wallenfels.
Die Problematik wird gegenwärtig dadurch verschärft, dass der Abwasserzweckverband Lollar Staufenberg im Auweg, einer zentralen Straße im Gewerbegebiet, mehrere Baustellen unterhält, wodurch es ohnehin schon zu Beeinträchtigungen kommt.
Das plötzliche Aufziehen der neuen Baustelle ohne jegliche Vorwarnung habe die Situation nun noch etwas mehr verschärft. „Zumindest wurde uns zugesagt, dass die Baustellen im Auweg schnellstmöglich erledigt sind“, sagte Geschäftsführer Schmidt. Bei den verantwortlichen Planern war zum diesem Zeitpunkt (16.30 Uhr) niemand mehr für eine Stellungnahme zu erreichen.
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