An Mittelhessen sind die Regenfluten dieses Malvorbeigezogen. An den Sachsen nicht. Dort helfen nun Mittelhessen.
Abgesoffene Gurken in Gärten, die für Kanufahrer gesperrte Lahn oder nasse Äcker lassen sich noch leichter verschmerzen als der Kampf um die nackte Existenz wie in Bayern und Sachsen. Rund 28000 Feuerwehrleute helfen seit dem Wochenende in den Hochwassergebieten. Das meldete der deutsche Feuerwehrverband am 3. Juni.
112 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Gießen
Während im Fernsehen und im Internet noch die aktuellsten Meldungen über die Lage informierten, brachen eine halbe Stunde nach Mitternacht am heutigen 4. Juni 112 Männer und Frauen von 12 freiwilligen Feuerwehren aus der Stadt und dem Landkreis Gießen nach Dresden auf. Das teilte der Landkreis Gießen mit. Neben den Feuerwehrleuten, die mit 20 Einsatzfahrzeugen abgerückst sind, sei auch ein Betreuungszug des DRK Kreisverbands Gießen nach Sachsen aufgebrochen.
Dass Arbeitgeber mitunter ungern auf ihre Arbeitskräfte verzichten, ist eine Klage, die ehrenamtliche Feuerwehrleute in Einzelgesprächen immer wieder einmal vorbringen. Deswegen lobte die Gießener Landrätin Anita Schneider die Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern die Gelegenheit zu diesem Hilfseinsatz geben. Von einer anderen spontanen Herausforderung, die innerhalb von drei Stunden vor dem Aufbruch gelöst werden musste, berichtete der Gießener Kreisbrandinspektor Mario Binsch: 640 Feldbetten sollten für die Fahrt nach Dresden mitgebracht werden. Dass in Sachsen und speziell entlang der Elbe im wahrsten Sinn den Menschen das Wasser bald bis zum Hals steht, davon spricht die Facebookseite Hochwasserhilfe für Deutschland 2013. Fragen nach den Ursachen müssen sicherlich auch gestellt werden. Nur dass jede Hand zählt, die dort irgendwie helfen kann, das dürfte auf der Hand stehen. Wer finanziell helfen möchte, kann das mit einem Anruf bei der RTL Stiftung tun: Über die Hotline mit der Nummer 0900 – 123 6000 . Der Anruf kostet fünf Euro, die mit der nächsten Telephonrechnung eingezogen werden. Das funktioniert aber nur über das Festnetz, nicht mit Mobiltelephonen. Die Facebookseite kann hier erreicht werden.
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