UMWELT/POLITIK und WIRTSCHAFT
Glitzernde Spiegel soweit das Auge reicht: Wo vor vier Wochen höchstens mysteriöse schmale Stäbe begannen, dicht an dicht in die Höhe zu ragen, sind es jetzt Spiegelplatten in einer exakten Südausrichtung entlang der Straße nach Bad Endbach im Gewerbegebiet, die vom Ende der Bauarbeiten künden. „Wir haben noch bis heute, Donnerstag, zu tun, dann sind wir hier fertig“, sagt der zuständige Bauleiter. Dass hier mit der Hamburger Enerparc AG ein Großinvestor am Werk ist, wird schnell beim Blick auf die Baufahrzeuge deutlich, wenn nicht der Blick auf die blinkenden Platten reicht.
„Das werden annähernd 7 Megawatt Leistung sein, ich denke, dass ist hier schon die größte Anlage. Zumindest die wir hier montiert haben“, sagt der Mann. Ihn verrät der Zungenschlag, dass er nicht aus dem mittelhessischen stammt. Die Kennzeichen der Baustellenfahrzeuge weisen auf Kreise und Städte in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt oder Sachsen hin. „Wir sind das ganze Jahr unterwegs“, stellt der Bauleiter fest. Und zieht vom Leder. „Wir spüren ganz gut, dass in den Markt die Anbieter aus Osteuropa reindrängen“, sagt der Mann. Den ausländischen Kollegen macht er keinen Vorwurf. Aber denen, die sie beschäftigen. „Stundenlöhne von immer noch drei bis vier Euro – da können und wollen wir nicht mitziehen“, sagt der Bauleiter der Firma, die ein Subunternehmer des Hamburger Investors ist. Seine Arbeit sei in Bad Endbach jedenfalls nach Plan am heutigen Donnerstag beendet und dann solle es noch rund vier Wochen dauern, bis die Anlage ans Netz angeschlossen werde. Die Leistung der Anlage wird von rund 30000 Modulen geliefert. Zum Vergleich: Der Solarpark, der gerade auf dem Gelände des ehemaligen Natotanklagers bei Erda im Lahn-Dill-Kreis gebaut wird, hat rund 15000 Module.
Protest gegen Solarparke sind neu. Solche gegen Windkraftanlagen oder Biogasanlagen sind bekannt. Aber in Bottenhorn, einem Ortsteil Bad Endbachs hatten sich 150 Einwohner gegen den Zorn ihres Bürgermeisters, Markus Schäfer (CDU), gegen den Bau eines Solarparks ausgesprochen. Der geplante Standort sei zu exponiert.
Sven meint
Danke für diesen lesenswerten Beitrag über den Solarpark in meinem Heimatort.
Aßmann,Horst meint
Hallo,
der Artikel war Intressant und gut.
Ich finde es auf alle fälle besser einen Solarpark hinzustellen, als Atomkraftwerke und ihre Entsorgungskosten zu bezahlen.
Horst